[TU Berlin] Medieninformation Nr. 243 - 7. November 1997
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Jugend in Palästina

Ernst Loewys Briefe an seine Eltern 1935-1938
Einladung zur Vortragsreihe "Lebenszeugnisse"

Ernst Loewy wurde 1920 in Krefeld geboren. In einem wohlbehüteten Elternhaus aufgewachsen, erlebte der Jugendliche den massiven Antisemitismus der dreißiger Jahre. Bereits im Herbst 1935 faßten seine Eltern den Entschluß, den Sohn nach Palästina zu schicken. Im Frühjahr 1936 kam der Sechzehnjährige mit der "Jugend-Alijah" in Haifa an. In den zweieinhalb Jahren der Trennung schrieb Ernst Loewy fast wöchentlich Briefe an die Eltern. Er berichtet von der neuen Politik und Kultur in Palästina, den Lebens- und Arbeitsbedingungen in der neuen Umwelt und seiner persönlichen Entwicklung. Seine Briefe schildern die Erfahrungen eines Heranwachsenden ganz unmittelbar - wie ein Tagebuch.

Ernst Loewy war nach einer Buchhandelslehre in Tel Aviv Bibliothekar. 1956 kehrte er nach Deutschland zurück, arbeitete im Deutschen Rundfunkarchiv und leitete die JUdaica-Abteilung der Frankfurter Universitätsbibliothek. 1984 bis 1991 war er Vorsitzender der Gesellschaft für Exilforschung, deren Ehrenpräsident er seither ist.

Sein Schicksal wird in einer Lesung und einem Gespräch mit seiner Tochter, Traut Gräber, und Prof. Dr. Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin, vorgestellt.

Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein.

Zeit: am 23. Oktober 1997, 20.00 Uhr
Ort: Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestr. 125, 10115 Berlin

Der Eintritt ist kostenlos.

Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe "Lebenszeugnisse", die vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin gemeinsam mit dem Fischer Taschenbuch Verlag, dem Metropol Verlag und dem Literaturforum im Brecht-Haus durchgeführt wird. Sie widmet sich den Lebensläufen von Menschen, die nach 1933 Widerstand leisteten und ins Exil vertrieben oder verfolgt wurden. Deren Biographien und Erinnerungen möchten die Veranstalter einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen, da die schriftlichen Zeugnisse und Lebensleistungen dieser Menschen viel zu wenig wahrgenommen werden.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Marion Neiss, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030/314-23904.