Internationales Kolloquium zur Messung und Berechnung von Reifenkräften an der TU Berlin
Achtung Spurrillen!! Sie sind nicht zu übersehen und vor allem immer zu spüren - die Spurrillen auf den Autobahnen oder an Kreuzungen. Sie offenbaren, daß die Straßen den hohen Belastungen, denen sie ausgesetzt sind, nicht Stand halten können. Mit den Ursachen dieser Schäden, die auf den Straßen entstehen, beschäftigt sich das Institut für Mechanik der TU Berlin. Diese Straßenschäden sind auch Thema eines Kolloquiums, das vom Institut für Mechanik gemeinsam mit Wissenstransfer der TU Berlin veranstaltet wird. "Messung und Berechnung von Reifenkräften zur Analyse der Dynamik der Fahrzeuge" ist der Titel des zweitägigen Kolloquiums, auf dem Wissenschaftler verschiedener Länder, die sich mit dieser Problematik beschäftigen, zusammenkommen und sich zu diesem Thema austauschen werden.
Zu dem Kolloquium möchten wir Sie hiermit herzlich einladen.
Zeit: am Donnerstag und Freitag, den 20. und 21. Februar
1997, Beginn am 20.2. um 9.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Physik-Neubau, Hardenbergstraße 36,
Raum PN 201, 10623 Berlin
Das vollständige Programm können Sie bei Wissenstransfer der TU Berlin, Tel.: 030/314-25686 oder der Pressestelle der TU Berlin, Tel.: 030/314-23922 anfordern. Die Konferenzsprache ist Englisch!
Im Rahmen des Sonderforschungsbereiches Sfb 181 "Hochfrequenter
Rollkontakt der Fahrzeugräder", der neun Jahre an der
TU Berlin forschte und vergangenes Jahr ausgelaufen ist, entwickelten
Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen Methoden zur Messung
und Berechnung der Belastungen, denen die Straßen ausgesetzt
sind. Sie können genau darstellen, was mit der Straßenoberfläche
passiert, wenn ein Auto an einer Kreuzung anfährt oder ein
LKW über eine Unebenheit oder ein Schlagloch fährt.
Es zeigte sich, daß schon ganz kleine
Bodenunebenheiten bei hoher Fahrgeschwindigkeit dazu führen,
daß sich die Radlast kurzzeitig um ein Vielfaches erhöht.
Die hohen Stoßkräfte, die dabei entstehen, belasten
die Fahrbahn stark. Die Straßendecken werden durch diese
Kräfte rissig, Betondecken werden brüchig und Wasser
und Frost können eindringen. Eine andere Folge von Unebenheiten
sieht man häufig, besonders im Sommer am Straßenrand
liegen: Gummifetzen von LKW-Reifen. Denn auch die Reifen sind
durch Straßenunbenheiten hohen Belastungen ausgesetzt, besonders
bei höheren Temperaturen. Und noch ein weiterer Faktor ist
für die Straßen belastend, wie die Untersuchungen
gezeigt haben: Die Achsen. Springende Achsen sind ebenso
wie Leergutfahrten oder überladene LKW überaus
"anstrengend"
für den Straßenbelag.
Zwar ist der Sonderforschungsbereich im vergangenen Jahr ausgelaufen,
am Institut für Mechanik beschäftigt man sich jedoch
weiterhin mit dem Straßenzustand und dem Reifenverhalten.
Mittlerweile sind auch Praktiker aus dem Bereich des Straßenbaus,
des Fahrzeugbaus und aus der Reifenindustrie an den Untersuchungen
interessiert, immerhin erfordern die Straßenschäden
hohe Instandhaltungskosten.