[TU Berlin] Medieninformation Nr. 13 - 15. Januar 1998
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Zähes Ringen um die Strukturreform

Auf seiner Sitzung am 14.1. wollte der Akademische Senat (AS) der TU Berlin über die neue Struktur der TU Berlin beschließen, doch mußte die Sitzung des AS im Auditorium Maximum wegen der Proteste der Studierenden abgebrochen werden.

Bevor es im Akademischen Senat zur Diskussion und zur Beschlußfassung über die Strukturreform kam, ergriffen die Studierenden im voll besetzten Audi Max der TU Berlin das Wort. Der Allgemeine StudentInnen-Ausschuß brachte einen Antrag zur Abstimmung in den AS ein, in dem ein Runder Tisch zur Strukturplanung an der TU Berlin gefordert wurde. Durch ihn sollen alle durch die Reform Betroffenen an der Diskussion über die Ziele und Leitlinien der Universität, über die Studien- und Strukturreform beteiligt werden. In geheimer Abstimmung lehnte der Akademische Senat (14:11:0) den runden Tisch ab, ebenfalls fand sich keine Mehrheit über einen Antrag des AStA-Vertreters auf Schluß der Debatte im AS. Daraufhin wurde wegen des lautstarken Protests der anwesenden Studierenden die AS-Sitzung abgebrochen. Eine Fortführung ist für den nächsten Mittwoch geplant.

Die Mehrheitsfraktion im Akademischen Senat (Unabhängige Hochschullehrer und unabhängige wissenschaftliche Mitarbeiter, RCDS und Liberale Mitte) hat einen gemeinsamen Antrag zur neuen Fachbereichsstruktur eingebracht. Wie der Sprecher der Fraktion der Unabhängigen Hochschullehrer, Prof. Dr. Kurt Kutzler, in der Diskussion unterstrich, sei dieser Vorschlag ein Kompromißvorschlag, der auch offen ist für spätere Korrekturen. Das Papier sieht eine neue Gliederung der jetzt 15 Fachbereiche in acht Fakultäten vor. Die Geisteswissenschaften der TU Berlin finden sich in der Fakultät I wieder; die Chemie, Mathematik und Physik in einer Fakultät II (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät); die Energie- und Verfahrenstechnik, die Umwelttechnik, die Bio- und Lebensmitteltechnologie, die Lebensmittelchemie und die Werkstoffwissenschaften in der Fakultät III; die Elektrotechnik und die Informatik vereinigen sich in der Fakultät IV; die Fakultät V umfaßt Konstruktion und Produktion, Arbeitswissenschaften; Psychologie, Verkehrswesen und die Grundlagen der Ingenieurwissenschaften; in der Fakultät VI sind das Bauingenieurwesen, das Vermessungswesen und die Angewandten Geowissenschaften untergebracht; die Fakultät VII umfaßt die Architektur, die Stadt- und Regionalplanung, die Landschaftsplanung und -architektur, die Ökologie und die Soziologie und die Fakultät VIII schließlich die Wirtschaftswissenschaften und Public Health.

Präsident Ewers betonte, daß allein diese Vorlage im AS mehrheitsfähig sei. Er - und das Präsidium insgesamt - könne mit diesen Vorschlägen leben, da die eigenen Ideen auch mit ihnen realisiert werden könnten. Präsident Ewers bedauerte es sehr, daß es in den Vorgesprächen der AS-Mitglieder zwischen den Fraktionen zu keiner Einigung über eine Vorlage gekommen sei. Die Chance für eine größere Mehrheit im AS wäre damit vertan worden, doch erachte er den Schaden für die TU Berlin als größer, wenn es zu gar keiner Entscheidung über die neue Struktur im AS kommt.

Kristina R. Zerges


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dr. Kristina Zerges, Leiterin Presse- und Informationsreferat der TU Berlin, Tel.: 030/314-22919.