Einladung zur Preisverleihung
Hervorragende TU-Absolventen/innen mit Erwin-Stephan-Preis belohnt
Auslandserfahrung ist eines der zunehmend gefragten Einstellungskriterien für Berufseinsteiger, die gerade ihren Hochschulabschluß gemacht haben. Der Erwin-Stephan-Preis bietet hervorragenden Absolventen/innen der TU Berlin die Möglichkeit, solche Auslandserfahrung zu sammeln. Jeweils 8.000 DM Preisgeld sollen den 15 diesjährigen Preisträgern helfen, ihre Forschungs- und Studienaufenthalte im Ausland zu finanzieren. Die meisten Preisträger der jetzigen Verleihung zieht es in die USA.
Insgesamt hatten sich 50 TU-Absolventen/innen beworben. Besonders erfolgreich waren Absolventen/innen des Wirtschaftsingenieurwesens, die vier Preisträger stellen. Unter den Preisträgern befinden sich in diesem Jahr drei Frauen. Eine der drei Absolventinnen absolvierte gleich zwei Studiengänge. Zehn der fünfzehn Preisträger blieben innerhalb der Regelstudienzeit. Drei der Preisträger setzen ihre wissenschaftliche Laufbahn an der TU Berlin fort.
Seit 1991 wird der Erwin-Stephan-Preis zweimal im Jahr an TU-Absolventen/innen vergeben, die durch überdurchschnittliche Leistungen und eine kurze Studiendauer glänzen. Verliehen wird der Erwin-Stephan-Preis von der "Helene und Erwin Stephan-Stiftung". Diese wurde von der TU Berlin gegründet, nachdem ihr 1988 Helene Stephan, einem Wunsch ihres zuvor verstorbenen Mannes Erwin entsprechend, die Hälfte ihres Wertpapierbesitzes vermacht hatte. Erwin Stephan war 1955 die Ehrendoktorwürde der TU Berlin verliehen worden.
Wir möchten Sie hiermit herzlich zu der Veranstaltung einladen.
Zeit: am Mittwoch, dem 8. Juli, 16.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Raum H 1035, Straße des
17. Juni, 10623 Berlin
Schon einiges von der Welt gesehen hat der Luft- und Raumfahrttechniker Christian Aalburg. Der 1972 in Berlin Geborene hat ein Praktikum bei den National Aerospace Laborato in Bangalore (Indien) absolviert und während eines dreisemestrigen Aufenthalts an der University of Michigan, Ann Arbor (USA) den "Master of Science in Engineering" erworben. Auch privat bereiste er schon mehrmals Indien und dessen Nachbarländer. Das Studium an der TU Berlin beendete der begeisterte Segler, der auch schon an Deutschen bzw. Weltmeisterschaften teilgenommen hat, nach 10 Semestern mit der Note 1,3. Er wird nach Ende seines Grundwehrdienstes im Herbst als Doktorand an die University of Michigan zurückkehren.
Auch für die Architektin Bettina Bauer soll es ein Wiedersehen mit den USA geben - genauer gesagt mit dem Illinois Institute of Technology in Chicago. Bereits während ihres Studiums, das sie nach 11 Semestern mit der Note 1,26 abschloß, weilte sie dort für ein Jahr. Die 1971 in Berlin Geborene möchte sich für ein Master-Programm zur Vertiefung ihres Architekturstudiums einschreiben. Weitere Auslandserfahrung konnte Bettina Bauer während eines einjährigen Aufenthalts an der Escuela Tecnica Superior de Arquitectra in Barcelona (Spanien) sammeln, bereits vor ihrem Studium an der TU Berlin hatte sie an der Universidad Complutense de Madrid ein Zertifikat für die spanische Sprache erworben.
In die Schweiz an die ETH Zürich zieht es die 1971 geborene Martina Bauer. Wie ihre Namensvetterin Bettina hat sie Architektur studiert, Martina Bauer beendete ihr Studium nach 11 Semestern mit der Note 1,45. Von der Teilnahme an einem einjährigen Postgraduate Programm an der ETH Zürich erhofft sie sich eine zusätzliche Qualifizierung, insbesondere im Bereich "Programmieren für Architekten". Auch Martina Bauer hat während des Studiums ein Jahr im Ausland verbracht: Ein Stipendium der TU Berlin ermöglichte ihr einen Aufenthalt an der Royal Melbourne Institute of Technology in Australien. Mittlerweile ist sie als Freie Mitarbeiterin bei einem Architektur-Büro in Berlin tätig.
International ausgerichtet war das Studium des Wirtschaftsingenieurwesens von Claus Biernoth, neben dem Diplom-Abschluß an der TU Berlin erwarb er im Rahmen des AMSEC Master Programms (AMSEC steht für Alliance of Management Schools in European Capitals und ist ein Zusammenschluß von neun europäischen Managementhochschulen, zu denen auch die TU Berlin zählt) ein Diplom in International Business am University College Dublin (Irland). International ausgerichtet ist auch sein Beruf als Vetriebsingenieur für den Nahen Osten und Asien bei der Krupp Elastomertechnik GmbH in Hamburg. Mit dem Preisgeld plant der 1971 in Cuxhaven Geborene die Teilnahme an einem MBA-Programm in Spanien oder England, um seine Kenntnisse in "International Marketing" zu vertiefen. Claus Biernoth hat sein Studium nach 8 Semestern mit der Note 1,66 abgeschlossen.
Fast sieben Semester weniger als der Durchschnitt in seinem Fach benötigte der Maschinenbauer Marcus Brücher für sein Studium, das er nach 8 Semestern mit der Note 1,72 abschloß. Der 1972 in Berlin Geborene hat sich ebenfalls für einen Studienaufenthalt in den USA entschieden. Am Laboratory for Manufacturing and Productivity des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge will er sich über die Arbeitsweise von ausländischen Instituten im Bereich Fertigungstechnik informieren. In diesem Bereich ist er seit Oktober 1997 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb der TU Berlin.
Daß er Ausdauer besitzt, hat der in London geborene Christian T. Kelly mit seiner Teilnahme an dem berühmten "Ironman"-Triathlon auf Hawaii 1995 beweisen. Daß er zudem noch schnell und gut ist, zeigte er bei seinem Studium: Nach acht Semestern beendete er sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens mit der Note 1,5. Mittlerweile ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre der Universität Bayreuth. Da die amerikanischen Universitäten in seinem Forschungsgebiet "Projektfinanzierung" führend sind, möchte er das Preisgeld für ein Studiensemester an einer dortigen Universität verwenden.
Nur knapp die Traumnote 1,0 verpaßt hat Olaf Lenzmann, der nach elf Semestern Elektrotechnik die Note 1,02 erzielte. Heute arbeitet der 1971 in Hannover Geborene als Technical Director bei der Broadband Network Design Ingenieurgesellschaft in Berlin an Konzepten und Technologien zur effizienten Simulation optischer Übertragungssysteme. Grundlage seiner Arbeit ist das an der University of California in Berkeley (USA) entwickelte Simulationssystem "Ptolemy". Ein Besuch der University of California würde Olaf Lenzmann einen tiefen Einblick in das dort vorhandene know-how ermöglichen und seine eigene Arbeit - er plant im Rahmen seiner Anstellung zu promovieren - voranbringen.
Die 1959 in Stary Kornin (Polen) geborene Anna Maier hat etwas eher Unübliches geschafft: Sie hat gleich zwei Studiengänge absolviert und beide mit der Gesamtnote sehr gut abgeschlossen. Für den Studiengang Berufspädagogik benötigte sie 8 Semester und erzielte die Note 1,66, im Fach Informatik war es nach 15 Semestern die Note 1,29. Anna Maier kam 1989 nach Deutschland. Zuvor hatte sie in Polen das Berufstechnikum mit dem Abitur und einer Ausbildung als Holztechnikerin abgeschlossen und war von der Buchhalterin zur Abteilungsleiterin bei ZPD-Pulawy aufgestiegen. Mit dem Preisgeld plant sie einen Auslandsaufenthalt in den USA oder in England.
Übergangslos vollzog sich der Berufseinstieg des Maschinenbauers Uwe Rebafka: Kaum hatte er im März 1998 das Studium abgeschlossen, da trat er zum 1. April seine neue Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am TU-Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb an. Dort hatte er bereits während des Studiums als studentische Hilfskraft gearbeitet. Der 1971 in Berlin geborene Uwe Rebafka benötigte 11 Semester für sein Maschinenbau-Studium und erreichte die Abschlußnote 1,22. Nun strebt er seine Promotion an und möchte hierfür seine Kenntnisse im Ausland vertiefen. Den genauen Ort will er noch auswählen.
Wenn das Studium schnell und gut abgeschlossen wird, heißt das nicht, daß man für andere Aktivitäten keine Zeit hat. Der Elektrotechniker Alexander Rosemann, der sein Studium nach neun Semestern mit der Note 1,38 beendete, engagierte sich in einer hochschulpolitischen Gruppierung und war Mitglied des Fachbereichsrats Elektrotechnik und des Studentenparlaments. Daneben spielt er im Verein Tischtennis; während seines Aufenthalts an der University of Manchester (England) erreichte er das Halbfinale der dortigen Universitätsmeisterschaften. Rosemann ist inzwischen Wissenschaftlicher Mitarbeiter im TU-Fachgebiet Lichttechnik. Das Preisgeld möchte er für einen Auslandsaufenthalt im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts über ein intelligentes und energie-optimiertes Beleuchtungssystem ("Arthelio"), das zur Zeit an der TU durchgeführt wird, verwenden.
Der 1972 in Plettenberg geborene Till Talaulicar verfehlte mit der Endnote von 1,04 ebenfalls nur ganz knapp die Traumnote 1,0. Nach Ende seines Studiums des Wirtschaftsingenieurwesens, für das Till Talaulicar neun Semester benötigte, übernahm er eine Stelle als Wissenschaftler Mitarbeiter am TU-Fachgebiet Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Organisation und Unternehmensführung. Nach Auslaufen der auf ein halbes Jahr befristeten Stelle plant er einen viermonatigen Aufenthalt an der Fuqua Business School der Duke University in Durham (USA). Dort erhofft er sich Anregungen und Ergänzungen für seine Promotion.
Eine Note besser als der Durchschnitt in seinem Fach schloß der Bauingenieur Uwe Trende sein Studium ab: Der 1969 in Berlin Geborene erreichte nach zwölf Semestern die Note 1,33. Zusätzlich verbrachte er anderthalb Jahre am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambrigde (USA), wo er den "Master of Science in Civil and Environmental Engineering" erwarb. An das MIT möchte er nun gern zurückkehren, um weiter an seiner Forschung arbeiten zu können. Gleichzeitig will er dort seine Kenntnisse auf seinem jetzigen Arbeitsgebiet bei der HOCHTIEF AG, dem Entwurf und der Vermarktung von Flughäfen, vertiefen.
Die beste Note aller Preisträger kann der 1971 geborene Bernhard von Hülsen vorweisen: Er beendete sein Studium der Neueren Geschichte, Kunst- und Musikwissenschaft nach neun Semestern mit einer glatten 1,0. In seinem Promotionsvorhaben setzt er sich mit der NS-Besatzungsmacht in Frankreich und der Kulturpolitik in Paris zwischen 1940 und 1944 auseinander. Das Preisgeld wird ihm Quellenstudien im Centre National de la Recherche Scientifique in Paris ermöglichen. Auslandserfahrung konnte er an der Université Pierre Mendès France in Grenoble (Frankreich) sammeln. Außerdem ist er Stiftungsratsmitglied der polnischen Stiftung Kreisau/Krzyzowa für Europäische Verständigung.
Der 1973 in Wilhelmshaven geborene Nicolas Wille ist der zweitjüngste Preisträger. Er war mit 8 Semestern Studiendauer über sechs Semester schneller als der Durchschnitt in seinem Fach Verkehrswesen. Seine Abschlußnote lag bei 1,52. Als einzigen Preisträger verschlägt es ihn nach Asien: Nicolas Wille lockt das Wissen der Japaner über Hochgeschwindigkeitsverkehr - dieser Bereich ist Thema seiner Promotion - , aber auch der Einblick in das asiatische Leben. Beides wird er wohl bei seinem dreimonatigen Besuch im Railway Technical Research Institute der japanischen Eisenbahnen (JR Central und JR East) in Tokyo kennenlernen.
Lediglich 6 Semester benötigte Gang Yang, um sein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens mit der Note 1,52 abzuschließen. Die durchschnittliche Studiendauer in diesem Fach beträgt an der TU Berlin knapp 13 Semester, die Regelstudiendauer 11 Semester. Der 1973 in Hunan (VR China) Geborene ist somit der jüngste und zugleich schnellste Preisträger. Nachdem er bereits durch eine zweimonatige Summer Session an der University of California in Los Angeles (USA) erste Erfahrungen in Nordamerika sammeln konnte, liebäugelt er nun mit einem längeren Aufenthalt in den USA. Hiervon verspricht er sich auch weitere Erkenntnisse für seine Promotion.