[TU Berlin] Medieninformation Nr. 161 - 7. Juli 1998
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Drittmitteleinwerbung der TU Berlin trotz Kürzungsmaßnahmen gestiegen

1997 knapp über 120 Millionen DM

Trotz der massiven Kürzungsmaßnahmen, die die TU Berlin derzeit treffen, hat die TU ihr hohes Niveau der Drittmitteleinwerbung 1997 gehalten und gegenüber 1996 (120,1 Millionen DM) sogar leicht auf 120,3 Millionen DM gesteigert. Dieser Zuwachs bei der Drittmitteleinwerbung ist um so bemerkenswerter, da die TU mit deutlich geringeren Landeszuschüssen und folglich mit weniger wissenschaftlichem Personal, das Drittmittel einwirbt, auskommen muß. In den Jahren 1993 bis 1997 mußten 87,6 Millionen DM eingespart werden, bis 2001 wird der Landeszuschuß um weitere 38 Millionen DM gekürzt. Das bedeutet, daß beispielsweise die Zahl der Professoren von 540 auf derzeit 472 gesunken ist. Pro Kopf gesehen fällt die Drittmittelsteigerung folglich sogar noch deutlicher aus. Dabei ist zu beachten, daß es immer schwieriger wird, Forschungsgelder von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zu erhalten. Wie die DFG auf ihrer Jahreshauptversammlung 1998 berichtete, ist die Bewilligungsquote im Normalverfahren (darunter fallen unter anderem Stipendien oder Sachbeihilfen) mit 40 Prozent auf das niederigste Niveau in der Geschichte der DFG gesunken.

Die TU Berlin befindet sich mit einem Drittmittelvolumen von 120,3 Millionen DM nach wie vor in der Spitzengruppe der deutschen Universitäten. Die Summe belegt die ungebrochene Attraktivität der Forschungsleistungen von TU-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern. Das betrifft sowohl die Grundlagenforschung als auch die anwendungsorientierte Forschung. Durch die Entscheidung der DFG, die zwei neuen Sonderforschungsbereiche "Elementarreibereignisse" und "Beeinflussung komplexer turbulenter Scherströmungen" an der TU Berlin einzurichten, ist für die kommenden Jahre mit einer noch positiveren Bilanz in der Einwerbung von Drittmitteln zu rechnen.

Jährlich gibt es ca. 1.000 drittmittelgeförderte Forschungsprojekte, deren Themen ein breites Spektrum aus allen Wissenschaftsbereichen der TU Berlin abdecken. Eine gute Übersicht über alle laufenden Projekte bietet "FORDAT", die Online-Datenbank der TU.

Seit 1980 (= 57,8 Millionen DM) haben sich die Drittmitteleinwerbungen mehr als verdoppelt. In den letzten sieben Jahren hat sich die Drittmittelbilanz in etwa auf dem heutigen Stand eingependelt. Die Drittmittel stammen vornehmlich aus öffentlichen Mitteln und der DFG. Eine Auflistung der Zuwendungen können Sie der folgenden Tabelle entnehmen.

DRITTMITTEL TU BERLIN

1997 (in Mio. DM)

1996 (in Mio. DM)

Zuwendungen

(BMBF, Volkswagen-Stiftung, Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V. (AIF), Europäische Union (EU), Senatsverwaltungen, andere Bundesministerien Sachspenden etc.

46,2

47,1

DFG

(Sonderforschungsbereiche, Forschergruppen, Graduiertenkollegs, Normal- und Schwerpunktverfahren, inkl. Gerätebeschaffungen)

42,2

41,9

Auftragsforschung

(Industrie, Gewerbe, EU, öffentliche Geldgeber, etc.)

31,9

31,1

SUMME

120,3

120,1

* Der Wissenschaftsrat definiert Drittmittel als solche Mittel, die zur Förderung der Forschung und Entwicklung sowie des wissenschaftlichen Nachwuchses zusätzlich zum regulären Hochschulhaushalt (Grundausstattung) von öffentlichen oder privaten Stellen eingeworben werden. Es spielt keine Rolle, ob sie einzelnen Wissenschaftlern oder der Hochschule selbst oder einer ihrer Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Ebenso ist es unerheblich, in welcher Weise gegebenenfalls die Verwaltung der Hochschule an ihrer Bewirtschaftung beteiligt wird.

Die Gewährung von Drittmitteln beruht nicht auf einem Rechtsanspruch, sondern erfolgt durch die freie Entscheidung des Mittelgebers nach einer Begutachtung des Forschungsantrages im wettbewerblichen Umfeld.

Das Volumen der Drittmitteleinwerbungen ist ein maßgeblicher Leistungsindikator für diejenigen Forschungsdisziplinen, die traditionell Zugang zu öffentlichen oder privaten Finanzierungsquellen haben. Hierbei haben die Ingenieur- und Naturwissenschaften in der Regel günstigere Bedingungen als die Geistes- und Sozialwissenschaften.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern die Leiterin des Referats für Forschungsangelegenheiten der TU Berlin, Ulrike Schmidtberg, Tel.: 030 / 314-22365; Fax: -21689; E-Mail: ulrike.schmidtberg@tu-berlin.de.