[TU Berlin] Medieninformation Nr. 183 - 18. August 1998
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Andrew J. Wiles mit der "IMU silver plaque" geehrt

Der britische Mathematiker Andrew J. Wiles ist am 18. August 1998 mit der "IMU silver plaque" der Internationalen Mathematischen Union ausgezeichnet worden. Der Vorsitzende des Fields-Medaillen-Komitee, Yuri Manin, überreichte ihm die Auszeichnung während der Eröffnungszeremonie des Internationalen Mathematiker Kongresses im Internationalen Congreß-Centrum in Berlin. Der Weltkongreß der Mathematiker - die größte und wichtigste mathematische Tagung weltweit - findet noch bis zum 25. August statt. Rund 3500 Mathematiker aus aller Welt sind aus diesem Anlaß nach Berlin gekommen.

Auf dem Kongreß, der alle vier Jahre stattfindet, werden stets vier Fields-Medaillen an herausragende Mathematiker unter 40 Jahren verteilt. Wegen ihrer großen Bedeutung werden die Fields-Medaillen meist "Nobelpreise der Mathematik" genannt. Andrew J. Wiles galt vor vier Jahren als aussichtsreicher Kandidat für die Auszeichnung, da er 1993 einen Beweis für die Fermatsche Vermutung vorlegte - eines der berühmtesten mathematischen Rätsel überhaupt, das mehr als 350 Jahre ungelöst blieb. Wenig später aber fanden Experten eine Lücke in seiner Argumentation, die Wiles erst ein Jahr später lösen konnte. Für die Fields-Medaille war dies zu spät, da Wiles sein 40. Lebensjahr bereits erreicht hatte. Mit dem "Special Tribute" möchte die Internationale Mathematische Union (IMU) Andrew J. Wiles' herausragende Leistung in anderer Weise ehren.

Andrew J. Wiles (geb. 11. 4. 1953) ist Professor für Mathematik an der Princeton University. Seit 1995 ist er zudem Mitglied des Institute for Advanced Study (IAS). Wiles studierte an der Universität Cambridge, Großbritannien und ging 1974 als Assistent Professor nach Harvard, bevor er 1982 Professor in Princeton wurde. Seine Forschungsgebiete sind Zahlentheorie und Arithmetrische Geometry.


Weitere Informationen zum Mathematik-Weltkongreß erteilt Ihnen gerne Janny Glaesmer, Presse- und Informationsreferat der TU Berlin, Tel: 030/314-22919 oder -23922, Fax: 030/314-23909, E-Mail: pressestelle@tu-berlin.de