[TU Berlin] Medieninformation Nr. 82 - 20. April 1998
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"Das lerne ich nicht mehr!!"

Technik, Freund des Alters - Vergangenheit und Zukunft später Freiheiten
Tagung am 14. Mai 1998 - Einladung zum Pressegespräch

"Das lerne ich nicht mehr!" Angesichts dieser Reaktion von Senioren auf die Anforderungen des rasanten technischen Wandels erscheint es fast zynisch, Technik eine Freundin des Alters zu nennen. Tatsächlich aber ist die selbständige Lebensführung von Senioren das Ergebnis der technischen Errungenschaften der letzten 200 Jahre. Technik ermöglicht die eigene Haushaltsführung auch bei dem altersbedingten Nachlassen der Kräfte. Bessere medizinische Vorsorge, die moderne Medizintechnik sowie künstliche Gelenke und Implantate aller Art haben die Phase der körperlichen Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Menschen verlängert. Es hat sich historisch ein neuartiger Lebensabschnitt etabliert: Zwischen 55 und 75, oft auch bis 85 ist Mann oder Frau nicht mehr ganz jung, aber vital und unabhängig. Die gesicherte materielle Versorgung und die gewachsene gesellschaftliche Toleranz gegenüber individueller Lebensgestaltung ermöglichen es diesen Menschen, diese Lebensphase in bisher ungekannter Freiheit zu gestalten. Auch dabei ist natürlich die Techniknutzung wieder von großer Bedeutung.

Nun wendet sich eine Tagung zum Thema: "Technik, Freund des Alters - Vergangenheit und Zukunft später Freiheiten" dieser Zielgruppe zu. Behandelt werden soll das Verhältnis zwischen Alter und Technik. Mit Rückgriffen auf die Geschichte soll die Frage entwickelt werden, welche Einstellungen zum Alter angestrebt sind und welchen Stellenwert dabei Hilfe, Pflege und Fürsorglichkeit erhalten.

Veranstalter der Tagung sind das Ausstellungsprojekt "Späte Freiheiten. Selbständigkeit und Abhängigkeit im Alter von 1800 bis übermorgen" (1), die Forschergruppe "Sentha", Seniorengerechte Technik im häuslichen Alltag an der TU Berlin (2) und die Arbeitsgruppe im "Forum Info 2000" mit dem Namen "Senioren in der Informationsgesellschaft" (3).

Wir möchten Sie hiermit ganz herzlich zu der Tagung und zu einem Pressegespräch einladen. Die Teilnehmer an dem Pressegespräch geben wir Ihnen noch rechtzeitig bekannt.

Zeit: am Donnerstag, dem 14. Mai 1998, um 10.45 Uhr
Ort: IBM-Haus, Ernst-Reuter-Platz 2, 10587 Berlin

(Der Raum wird ebenfalls noch bekanntgegeben.)


1 Späte Freiheiten. Selbständigkeit und Abhängigkeit im Alter von 1800 bis übermorgen - das ist ein Ausstellungsprojekt, das vom Historischen Museum Bielefeld, dem Siemens Kulturprogramm und dem Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin vorbereitet wird. Es zeigt die kontinuierliche Entwicklung zu immer mehr Freiheit und Selbständigkeit im Alter in den Bereichen Körper, Wohnen, Kommunikation und Mobilität sowie die Entwicklung der materiellen Sicherung. Die Wanderausstellung soll im Oktober 1999 im Historischen Museum der Stadt Bielefeld eröffnet werden.

2 Die an der TU Berlin angesiedelte Forschergruppe "Sentha" (Seniorengerechte Technik im häuslichen Alltag an der TU Berlin) wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Soziologen, Arbeitswissenschaftler, Konstruktionstechniker, Designer, Medizintechniker, Kommunikations- und Elektrotechniker erarbeiten in diesem multidisziplinären Projekt einen innovativen Zugang zur Entwicklung seniorengerechter Haushaltstechnik, die für alle Lebensalter attraktiv sein soll und zu mehr Sicherheit und Komfort im häuslichen Alltag beitragen soll. Sprecher der Forschergruppe ist TU-Professor Dr.-lng. Wolfgang Beitz.

3 "Senioren in der Informationsgesellschaft" ist eine Arbeitsgruppe innerhalb der Initiative der Bundesregierung für Deutschlands Weg in die Informationsgesellschaft, "Forum Info 2000". Das Forum will für eine breite gesellschaftliche Diskussion eine Plattform schaffen, die sich mit den Chancen und Herausforderungen des Informationszeitalters offen auseinandersetzt. Die Arbeitsgruppe "Senioren in der Informationsgesellschaft" will unter Berücksichtigung von persönlichen Bedürfnissen, Neigungen, Kompetenzen und Interessen von Senioren und Seniorinnen vor allem die beiden Themenkomplexe "Kommunikation und Information" und "Multimedial gestützte Hilfen- und Unterstützungs-Dienste" für Senioren und Seniorinnen konkretisieren.

Weitere Informationen erteilen Ihnen gern Christine von Blanckenburg und Dr. Hans-Liudger Dienel, Zentrum Technik und Gesellschaft, Tel.: (030) 314-24291 oder -23665; Fax: (030) 314-26917; E-mail: blanckenburg@ztg.tu-berlin.de oder dienel@ztg.tu-berlin.de