[TU Berlin] Medieninformation Nr. 186 - 29. September 1999
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Wem gehört die Vergangenheit?

US-Historiker Brewster Chamberlin kommt als Gastprofessur an die TU Berlin

Der amerikanische Historiker Dr. Brewster S. Chamberlin vom U.S. Holocaust Memorial Museum in Washington wird im Wintersemester 1999/2000 als Gastprofessor am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin lehren. In seiner Lehrveranstaltung "Wem gehört die Vergangenheit?" wird er die Institutionalisierung des Gedenkens in der amerikanischen Kultur behandeln. Am Beispiel verschiedener - gelungener und weniger gelungener - Gedenkorte wie etwa der Hiroshima-Atombomben-Komplex, das amerikanische Indianer-Museum und das Holocaust-Memorial-Museum soll diskutiert werden, ob die amerikanischen Mahn-, Gedenk- oder Lernorte der öffentlichen Erinnerungskultur als Vorbilder für europäische bzw. deutsche Gedenkstätten dienen können. Die Vorlesung findet ab Montag, den 25. Oktober 1999, wöchentlich 10 bis 12 Uhr im TU-Hochhaus (ehemals Telefunkengebäude), Raum TEL 909, Ernst-Reuter-Platz 7, 10587 Berlin statt.

Brewster S. Chamberlin ist nach Dr. Jürgen Matthäus, ebenfalls vom U.S. Holocaust Memorial Museum, und Professor Dr. Feliks Tych der dritte Wissenschaftler, der im Rahmen des Drei-Jahres-Programms als Gastprofessor an das Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin kommt. Das Programm, das sich dem Thema "Vom Vorurteil zum Völkermord" widmet, wird finanziell unterstützt von der Deutschen Bank, der Dresdner Bank und der HypoVereinsbank.

Der 1939 in New Jersey/USA geborene Brewster S. Chamberlin studierte Europäische Geschichte und amerikanische Geistesgeschichte in New York, Maryland und Hamburg. Nach seiner Promotion über den "Alldeutschen Verband in der Weimarer Republik" unterrichtete er an der University of Maryland und der Johns Hopkins University in Washington DC. Von 1976 bis 1981 war er Projektmitarbeiter des amerikanisch-deutschen OMGUS-Projekts, das sich mit den Ermittlungen des Office of Military Government of the United States (Omgus) zwischen 1945 und 1949 beschäftigte, und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in München. Von Beginn der Konzeption des U.S. Holocaust Memorial Museums an gehörte Chamberlin zur Planungsgruppe des Projekts und wurde 1986 Leiter des Archivs und der Bibliothek. Bis 1999 koordinierte er als Direktor der Abteilung "International Programs" die weltweiten Projekte des Museums.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Marion Neiss, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030/314-23904, Fax: -21136.