[TU Berlin] Medieninformation Nr. 245 - 14. Dezember 1999
[TU Berlin] [Pressestelle] [Medieninformationen] [<<] [>>]

Änderung innerhalb der Gesprächsreihe "Lebenszeugnisse"

Neuer Gast am 16. Dezember 1999 ist Walter Stanoski Winter

Herr Joseph Eiduss wird aus Krankheitsgründen am Donnerstag, dem 16. Dezember 1999, nicht an der Gesprächsrunde "Lebenszeugnisse" teilnehmen können. Wir kündigten seinen Vortrag mit dem Thema "Vom Großen Abendländischen Krieg in die Arme des GULAG" in unserer Publikation "Ringvorlesungen" zu Beginn des Wintersemesters an.

An Stelle von Herrn Eiduss wird Walter Stanoski Winter ein Gespräch mit Prof. Dr. Wolfgang Benz zum Thema "Erinnerung eines deutschen Sinto, der Auschwitz überlebte" führen.

Mit seinem Buch "WinterZeit" legt Walter Stanoski Winter einen der wenigen Augenzeugen-berichte über das Schicksal deutscher Sinti unter dem nationalsozialistischen Regime vor. Winter, 1919 geboren und im ostfriesischen Wittmund aufgewachsen, gehört zu der kleinen Zahl Überlebender des "Zigeunerlagers" in Auschwitz-Birkenau. Kurz vor der Ermordung der dort Festgehaltenen im August 1944 kam er in das Konzentrationslager Ravensbrück und später nach Sachsenhausen. Nachdem er über zwei Jahre Haft und Zwangsarbeit durchgemacht hatte, geriet er in die Frontbewährungseinheit Dirlewanger, in der man ihn zwang, in SS-Uniform gegen die sowjetische Armee zu kämpfen.

Winter schildert die Zeit vor dem Krieg, seine Verschleppung in die Lager und die Erfahrungen nach der Befreiung. Nach dem Krieg baute er sich eine Existenz als Schausteller auf und lebt heute in Hamburg.

Zu der Veranstaltung möchten wir Sie herzlich einladen:

Zeit: am Donnerstag, dem 16. Dezember 1999, um 20.00 Uhr
Ort: Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestr. 125, 10115 Berlin

Die Gesprächsreihe "Lebenszeugnisse" mit Zeitzeugen findet als gemeinsame Veranstaltung des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin und des Literaturforums im Brecht-Haus statt, in der Regel jeweils am letzten Donnerstag im Monat. Vorgestellt werden - durch Lesung, Gespräch und Diskussionen - Autorinnen und Autoren von Erinnerungen aus der jüdischen Lebenswelt. Die Themen reichen vom jüdischen Alltag und der Diskriminierung in der NS-Zeit über den Holocaust und das Exil bis zur Erfahrung des Überlebens und den Schwierigkeiten des Erinnerns.

Bitte leiten Sie diese Medieninformation auch an Ihre Kultur-/Feuilletonredaktion weiter und weisen Sie in Ihrem Medium auf diese Änderung hin.


Weitere Informationen zur Gesprächsreihe Lebenszeugnisse erteilt Ihnen gern: Marion Neiss, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030/314-23904.