Ein neues Gründerkonzept der TU Berlin und die erste TU-Gründerbörse zeigen neue Wege
Um zukünftig den Absolventen und Absolventinnen der TU Berlin den Schritt in die Selbständigkeit zu erleichtern, hat die TU Berlin ein Konzept entwickelt, mit dem langfristig Unternehmensgründungen aus ihren eigenen Reihen gefördert werden sollen. Vorgestellt wurde dieses Konzept im Rahmen der ersten TU-Gründerbörse, die am 8. Februar 1999 im Lichthof der TU Berlin veranstaltet wurde. Eingeladen hatten hierzu der Präsident der TU Berlin, Prof. Dr. Hans Jürgen Ewers, und der Vorsitzende der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin, Dr.-Ing. E.h. Heinz Dürr.
In der gemeinsamen Initiative von der Gesellschaft von Freunden und der TU Berlin geht es darum, optimale Bedingungen zu schaffen, die es zukünftig TU-Absolventen/innen erleichtern soll, ein Unternehmen zu gründen. Egal ob BWL-Student, Chemiestudent oder angehende Maschinenbauingenieurin, allen Studierenden sollen zukünftig die klassischen Bereiche und Prozesse der Existenzgründung als ein prüfungsrelevantes Fach zur Verfügung gestellt werden.
Außerdem soll ein Lehrstuhl eingerichtet werden, der in Lehre und Forschung die vollständige Bandbreite des Themas Existenzgründung abdecken soll.
Auch im Akademischen Mittelbau soll sich etwas tun. Hier hat die TU Berlin die Initiative zur Etablierung eines Förderprogramms des Landes Berlin für technologieorientierte Gründungen aus Hochschulen ergriffen. Dabei sollen halbe Stellen für Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen befristet auf eineinhalb bis zwei Jahre zur Vorbereitung und Planung der Gründung ihres eigenen Unternehmens den Universitäten zur Verfügung gestellt werden. Der Senator für Wirtschaft und Betriebe, Wolfgang Branoner, unterstützt diese Initiative und versucht unter Einbeziehung von Mitteln der EU das Programm im Jahr 2000 aufzulegen. Auch die Investitionsbank Berlin hat in diesem Zusammenhang ihre Unterstützung angekündigt.
Für eine verbesserte Infrastruktur hatte die TU Berlin bereits im vergangenen Jahr etwas unternommen. Die "Rahmenvereinbarung Gründungsinitiative an der TU Berlin" soll es denjenigen Gründern/innen, die in der Startphase noch die fachliche Nähe zum Lehrstuhl anstreben, ermöglichen, Laborressourcen zu einem verbilligten Tarif zu nutzen.
Ein anderer Aspekt, der zur Zeit noch geprüft wird, befaßt sich mit der Möglichkeit in welcher rechtlichen und organisatorischen Form und mit welchen finanziellen Mitteln sich die Universität selbst an Gründerfirmen aus der Universität beteiligen kann.
Natürlich soll auch das Know-how von erfahrenen Hochschullehrern/innen, von Alumni und von Experten aus der Wirtschaft genutzt werden. Aufgebaut werden soll dabei ein Patenschaftssystem, das den Gründern/innen mit Rat und Tat zur Seite stehen und sie bei der Lösung von Problemen und der Kontaktvermittlung unterstützen soll. Unterstützung soll hier auch durch die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V. kommen. "Unser Ziel ist es, Existenzgründer/innen in den schwierigen ersten Jahren durch Patenschaften zu unterstützen: Mit der beruflichen Erfahrung der Paten, ihren Beziehungen in die Wirtschaft und zu den Banken bei der Akquise oder bei der Beurteilung der Marktchancen von neuen Angeboten. Denn der Wissenstransfer zwischen den Hochschulen, wie ihn die TU Berlin mit ihrem Konzept der Gründerbörse vorantreibt, muß begleitet werden durch unternehmerische Hilfestellungen" erklärt der Vorsitzende der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin, Dr.-Ing. E.h. Heinz Dürr.