TU Berlin (Wissenstransfer) übernimmt Organisation der Sonderausstellung /TU Berlin unter den Ausstellern
"Technogerma" ist der Titel einer Messe, mit der die deutsche Industrie ihr Know-how vor allem in den sogenannten industriellen Schwellenländern präsentieren will. Die Ausstellung findet etwa alle fünf Jahre statt und war zuletzt in Indien und Mexiko zu Gast. In diesem Jahr wird die Technogerma Anfang März (1. - 7. März 1999) in Indonesiens Hauptstadt Jakarta ausgerichtet. Einem Land, zu dem Deutschland traditionell gute Beziehungen unterhält und in dem heute zahlreiche Manager und Politiker tätig sind, die ihre Ausbildung an deutschen Universitäten erhielten.
Mehrere hundert Aussteller aus der privaten Wirtschaft sowie zahlreiche Präsentationen der einzelnen Bundesländer sollen die Technogerma zu einem der Highlights der deutschen Messeaktivitäten vor der Jahrtausendwende machen - und die indonesischen Partner von der Wirtschaftskraft Deutschlands überzeugen.
Auf einer Sonderfläche wird unter dem Titel "Study and research in Germany" auch das Produkt "Bildung" präsentiert werden. Zuständig dafür ist der Bereich Wissenstransfer (WTB) der TU Berlin, der im Auftrag vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Bundesministerium für Wirtschaft und dem DAAD eine bundesweite Auswahl repräsentativer Studiengänge und Forschungsexponate zusammengestellt hat. Insgesamt elf Hochschulen, darunter die Universitäten Aachen, Bremen, Freiberg, Göttingen, München, Kassel, Kaiserslautern, Hamburg-Harburg sowie die TU und die HU Berlin, wurden von WTB ausgewählt. Sie werden auf der 350 m2 großen Sonderfläche Exponate aus Lehre und Forschung präsentieren.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den auslandsorientierten, englischsprachigen Studiengängen und Abschlüssen (z.B. Bachelor). Diese Angebote können Anerkennungsprobleme und Sprachbarrieren für ausländische Studierende abbauen und dadurch den Zugang zu deutschen Universitäten leichter und interessanter machen. Auch für Studierende aus dem indonesischen Inselarchipel dürfte die steigende Zahl international kompatibler Studiengänge und -abschlüsse an deutschen Hochschulen zusammen mit der Gebührenfreiheit den Hochschulstandort Deutschland attraktiv erscheinen lassen. Andererseits schaffen gerade die ausländischen Absolventen eine solide Basis für künftige wirtschaftliche Beziehungen mit den jeweiligen Ländern.
Nicht nur als Organisator, sondern auch als Aussteller sind Mitarbeiter der TU Berlin auf der Technogerma vertreten. Vorgestellt wird der von der TU Berlin zum Wintersemester eingerichtete Modellstudiengang "Global Production Engineering", der am TU-Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb angesiedelt ist und an dem schon jetzt bei internationaler Besetzung etliche indonesische Studenten teilnehmen. Ziel des Studienganges ist es, die Studierenden mit besonderen Qualifikationen im Bereich internationaler Kooperationen auszustatten. Neben Themen aus den technischen Disziplinen soll auch Wissen aus den Bereichen Management und Unternehmensstrukturen vermittelt werden. Hinzu kommt ein 13-wöchiges Industriepraktikum im jeweils anderen Land. Der Studiengang wird teilweise in englischer Sprache angeboten und führt innerhalb von zwei Jahren zu einem Master of Science in Global Production Engineering.
Im Bereich der Forschung beschäftigt sich das Exponat der TU Berlin mit dem Thema "Von der Produktidee über virtuelle Prototypen zum innovativen Produkt". Anhand von Softwaresystemen, physischen Prototypen und realen Produkten soll die Entstehung innovativer Produkte von der Idee über das Arbeiten in virtuellen Umgebungen bis zum Endprodukt veranschaulicht werden. Das Programmsystem DMU-XPRESS unterstützt die virtuelle Konfiguration und Positionierung von Bauteilen. Aufbauend auf diese Untersuchungen im virtuellen Raum, können physische Prototypen abgeleitet und gefertigt werden. Parallel zur Entwicklung des Produkts werden die zur Herstellung erforderlichen Prozesse in einer virtuellen Umgebung geplant. Dieses parallele Vorgehen bei Produkt- und Prozeßplanung ermöglicht eine Verkürzung der Produktentstehungszeiten und eine Erhöhung der Prozeßsicherheit. Das System wurde am Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb von Prof. Dr.-Ing. Frank-Lothar Krause, Petrik Ziebeil, Stefan Dreher und deren Mitarbeitern entwickelt.