[TU Berlin] Medieninformation Nr. 120 - 23. Juni 2000
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Hilfe zur Selbsthilfe in Mexiko

Architektur-Studierende der TU Berlin bauen im dritten Jahr Häuser für abgelegene Indiogemeinden / Einladung zur Ausstellungseröffnung in der TU Berlin

Am 30. Juni 2000 eröffnet in der TU Berlin die Ausstellung "Studenten bauen in Mexiko". Seit drei Jahren bauen Studierende der Architektur der TU Berlin Häuser für abgelegene Indiogemeinden der mexikanischen Provinz Oaxaka. Jeweils in den Wintersemesterferien reist eine Gruppe Studierender in mexikanische Bergdörfer mit dem Ziel, Anstoß zur Selbsthilfe zu geben und die Lebens- und Arbeitsbedingungen der verarmten Dorfbewohner/innen nachhaltig zu verbessern. In vorbereitenden Seminaren zusammen mit dem Fachgebiet Tragwerkslehre werden die Gebäude entworfen sowie die Baumaterialien und Werkzeuge organisiert. Das Projekt geht auf die Initiative von zwei Studierenden der TU Berlin zurück, die 1998 drei Lehmhäuser für Witwen gebaut und eine Dachziegelwerkstatt für eine Frauenkooperative eingerichtet haben. 1999 reiste eine Gruppe von 22 Studierenden unter der Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Ingrid Goetz vom Institut für Entwerfen, Baukonstruktion und Gebäudekunde nach Mexiko und baute mit fünf Studierenden drei Gemeinschaftshäuser in den Dörfern Talea, Rio Humo und El Venado.

In den zurückliegenden Semesterferien nahmen 35 Studierende der TU Berlin und fünf mexikanische Studierende an dem Projekt von Prof. Dipl.-Ing. Ingrid Goetz teil. Gebaut wurden zwei Kirchen und eine weitere Dachziegelwerkstatt. Ein Schreinerkurs für 22 Bewohner/innen aus abgelegenen Dörfern in der Umgebung von Textitlan sollte den jungen Teilnehmern die Chance bieten, ein Handwerk zu erlernen, um sich damit später den Lebensunterhalt verdienen zu können. Eine neue Dimension erhielt der diesjährige Aufenthalt durch die offizielle Anerkennung und finanzielle Unterstützung der geplanten Arbeit durch den Gouverneur und den Erzbischof von Oaxaca sowie den deutschen Botschafter in Mexiko. Außerdem wurde das Projekt finanziell unterstützt durch Adveniat, den Marie-Schlei-Verein, das Lateinamerika-Zentrum, Privat- und Firmenspenden, die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin und durch den Akademischen Austausch-dienst (DAAD). Für das kommende Jahr ist der Bau einer Kirche, erdbebensicherer Lehmhäuser und eines Gemeindezentrums sowie der Umbau eines stillgelegten Bahnhofes in eine Rot-Kreuz-Station geplant.

Zur Eröffnung der Ausstellung und begleitenden Erfahrungsberichten der teilnehmenden Studierenden möchten wir Sie herzlich einladen:

Zeit: am Freitag, dem 30. Juni 2000, um 16.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Architekturgebäude, Hörsaal A 151, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin
Ort der Ausstellung: TU Berlin, Architekturgebäude, Galerie im 1. OG, Foyer, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin

Darüber hinaus ist die Ausstellung vom 3. Juli bis zum 15. Oktober 2000 von montags bis freitags in der Zeit von 9.00 bis 20.00 Uhr zugänglich. Der Eintritt ist kostenlos.


Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Vortrag erteilt Ihnen gerne Prof. Dipl.-Ing. Ingrid Goetz, Tel.: 030/314-21868, Fax: 030/314-21871