Die Nachricht vom Tod Gustav Severins, seit 1991 Ehrensenator der Technischen Universität Berlin, hat tiefe Trauer ausgelöst. Im Namen der TU Berlin sprach Präsident Hans-Jürgen Ewers der Familie sein Mitgefühl aus.
Gustav Severin war stets ein großzügiger Unterstützer der TU Berlin. Das Gelände am Salzufer 17-19, ehemaliger Sitz von Severins Transportfirma, vermietete er zu äußerst günstigen Konditionen an die Universität. Er verlangte seit dem Einzug 1964 nur geringe Mieterhöhungen, die unter den üblichen Marktpreisen liegende Miete bedeutete eine wertvolle Entlastung des TU-Haushalts. Bei zahlreichen An- und Umbauwünschen auf dem Gelände erwies sich Gustav Severin als entgegenkommender Vermieter. Er unterstützte auch den 1972 fertiggestellten Neubau für das Institut für Schiffs- und Meerestechnik am Salzufer. Neben diesem Institut sind auf dem Gelände weitere Einrichtungen des Fachbereichs 10 Verkehrswesen und Angewandte Mechanik der TU Berlin untergebracht.
1991 schloss Gustav Severin einen Erbrechtsvertrag mit der TU Berlin. Der Vertrag sieht vor, dass die Universität das 19.000 m2 große Gelände am Salzufer nach dem Tod des Sohnes erhält, spätestens jedoch zum 1. Januar 2051. Das Gelände Salzufer 17-19 erhielt 1995 als Dank für die Schenkung seinen und den Namen seiner Frau und heißt seitdem Gustav-und-Hildegard-Severin-Gelände.
Der am 12. Mai 1903 geborene Gustav Severin gründete 1934 die Transportgesellschaft Severin und Co. In den 1950er Jahren zog er den Buslinienverkehr von Berlin zu fünf Großstädten in der Bundesrepublik auf. 1951 ließ er den Busbahnhof am Stuttgarter Platz aus eigenen Mitteln errichten, auch der Bau des Busbahnhofs am Funkturm geht auf seine Initiative zurück. Außerdem gründete Gustav Severin die erste Berliner Stadtrundfahrt. 1966 gab er den Busverkehr ab.
Gustav Severin ist darüber hinaus Gründer des Verbandes Berliner Omnibusunternehmer und war Vorstand der Tarifkommission der Gewerkschaft ÖTV. 1978 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.