Erstes Berliner Studentenwohnheim mit Internetanschluss zur TU Berlin
Eine so gute Verbindung zur Technischen Universität Berlin hatte noch kein Studentenwohnheim. Seit Anfang August ist das Wohnheim Krumme Straße per Funk direkt an das Campus-Netz der TU Berlin angeschlossen. Die Initiative zu dem rund 27.000 Mark teuren Projekt ging von dem studentischen Verein ChaNet (CharlottenburgNet) e.V. aus. Dadurch haben die Bewohner des Heims nicht nur eine schnellere und billigere Verbindung zu den Online-Angeboten der Universität, sondern auch zum Internet.
Dank des Engagements der Studierenden verfügen alle 48 Zimmer des Heims über einen Anschluss. Wer von den Bewohnern das Angebot nutzen möchte, wendet sich an den Verein. Bereits 18 Bewohner haben davon Gebrauch gemacht und sind Mitglied geworden. Zum Angebot gehört nicht nur der Internetanschluss. Es beinhaltet auch eine eigene E-Mailadresse und die Möglichkeit, eine Webseite über den hausinternen Server ins Netz zu stellen. Wer sich keinen eigenen Computer anschaffen will, kann die Computer im Keller benutzen. Die Bewohner müssen lediglich eine Gebühr von fünf Mark monatlich sowie eine einmalige Eintrittsgebühr von 40 Mark an den Verein entrichten. Mit dem Geld wollen die Studierenden die Instandhaltung des Netzes finanzieren und Rücklagen für Neuanschaffungen und Aufrüstung des Netzes bilden.
Noch unklar sind die genauen Kosten für den Zugang zum Internet über das TU-Netz. Bislang bot die Zentraleinrichtung Rechenzentrum der TU Berlin diesen Service für die Nutzer des TU-Netzes kostenlos an. Im Zuge der Budgetierung an der TU Berlin werden in Zukunft die Zugangskosten auf die Nutzer umgelegt. Das betrifft gleichermaßen die TU-Einrichtungen und externe Einrichtungen wie das Studentenwohnheim Krumme Straße.
Den Verein ChaNet e.V. hatten im September vergangenen Jahres acht Studierende verschiedener Berliner Hochschulen - damals alle Bewohner des Heims Krumme Straße - gegründet, um die Wohnheimvernetzung in Berlin voranzutreiben. Für die Finanzierung des teuren Projekts konnten sie mehrere Sponsoren gewinnen. Das Studentenwerk übernahm die Anschaffung eines Rechners mit Drucker. Die Firmen brainconsult, AMP, Telegärtner, SMC Networks, Rehau AG, obeta electro und Speedlink stellten die Technik zur Verfügung. Über die Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft beim Projekt "Sicherheit im Internet" flossen weitere Gelder in die Kasse. Die gesamte Planung und der Aufbau der Anlage im Wohnheim lag in den Händen der Studierenden. So haben sie unter anderem alle Kabel im Heim selbst verlegt sowie den Server konfiguriert. Das TU-Rechenzentrum sorgte schließlich für die Anbindung via Funkstrecke. Die Funkverbindung läuft rund einen Kilometer über eine Antenne auf dem TU-Hochhaus am Ernst-Reuter-Platz zur Antenne auf dem Wohnheim in der Krumme Straße in Charlottenburg.