[TU Berlin] Medieninformation Nr. 235 - 28. November 2001 - Bearbeiter/in: ehr
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Deutsche Erinnerungsorte

Diskussionsveranstaltung am 3. Dezember 2001 an der TU Berlin

Jeder Mensch steckt voller Erinnerungen, und sein Gedächtnis funktioniert nicht nach festen Regeln, sondern ist weitgehend von Assoziationen und Emotionen bestimmt. Als spezifische Form des "kulturellen Gedächtnisses" verknüpfen diese kollektiv geteilten Erinnerungen das persönliche Gedächtnis mit der überindividuellen Erinnerung der Gemeinschaft. Gedenkfeiern, Denkmäler, Mythen und Rituale, aber auch Beschwörung von herausragenden Persönlichkeiten, Gegenständen oder geschichtlichen Ereignissen - all diese materiellen und ideellen Erinnerungsorte bilden zusammen das ebenso dichte wie verwirrende Netz der emotionalen, oft heftig umkämpften Bezugspunkte einer Nation.

In der nun vorliegenden, auf insgesamt drei Bände angelegten Topologie deutscher Erinnerung, herausgegeben von TU-Professor Etienne François und FU-Professor Hagen Schulze, geht es nicht um die Geschichte dieser Erinnerungsorte, sondern um die Geschichte ihrer Entstehung als "loci memoriae". Entstanden ist auf diese Weise ein ebenso gelehrtes wie spannend zu lesendes Geschichts- und Geschichtenbuch. Aus Anlass der Veröffentlichung der "Deutschen Erinnerungsorte" veranstaltet das Frankreich-Zentrum der Technischen Universität Berlin in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Französischen Botschaft und dem Institut Français de Berlin sowie in Kooperation mit dem Verlag C.H. Beck eine Diskussionsveranstaltung. 

Wir möchten Sie herzlich dazu einladen. Gäste werden die Historiker Pierre Nora und Etienne François sein. Bitte weisen Sie in Ihrem Medium auf diese Podiumsdiskussion hin und leiten Sie diese Information auch an Ihre Kultur-/Feuilletonredaktion weiter.

Zeit: am Montag, dem 3. Dezember 2001, um 18.00 Uhr
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, Raum H 1035, 10623 Berlin
Hinweis: Diskussion auf Französisch und Deutsch, mit Simultanübersetzung - Eintritt frei

Etienne François war Gründungsdirektor des Centre Marc Bloch in Berlin und ist Professor für Geschichte am Frankreich-Zentrum der TU Berlin sowie an der Pariser Sorbonne. Hagen Schulze ist Professor für Neuere deutsche und europäische Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der FU Berlin und Direktor des Deutschen Historischen Instituts in London. Pierre Nora, Forschungsdirektor an der Ecole des Hautes Etudes en Science Sociales in Paris und Herausgeber der einflussreichen Intellektuellenzeitschrift "Le Débat", hat mit seinem siebenbändigen Werk "Lieux de mémoire" nicht nur eine monumentale Sammlung französischer Erinnerungsorte vorgelegt, sondern mit seinem Konzept auch entscheidend die moderne "Gedächtnisgeschichte" geprägt. 

Im Zentrum der von Ulrich Raulff von der Süddeutschen Zeitung geleiteten Podiumsdiskussion steht die Frage nach der Rolle der nationalen Erinnerungsorte Frankreichs und Deutschlands im breiteren Kontext eines europäischen Gedächtnisses.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern Eva Wolff vom Frankreich-Zentrum der TU Berlin, Tel.: 030/314-79410, Fax: -26990, E-Mail: Frankreich-Zentrum@Tu-Berlin.De