[TU Berlin] Medieninformation Nr. 243 - 6. Dezember 2001 - Bearbeiter/in: ehr
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Mies van der Rohe - restauriert

Zweitägiges Kolloquium an der TU Berlin vom 15. bis zum 16. Dezember 2001

Das Schinkel-Zentrum und das Graduiertenkolleg Kunstwissenschaft - Bauforschung - Denkmalpflege der Technischen Universität Berlin veranstalten gemeinsam das zweitägige Kolloquium "Ludwig Mies van der Rohe - restauriert". Es basiert auf einem im Sommersemester 2000 vom Graduiertenkolleg und dem Fachgebiet für Bau- und Stadtbaugeschichte der TU Berlin durchgeführten Projekt. Ziel war es damals, die laufende Sanierung der von Ludwig Mies van der Rohe 1924 bis 1926 für den Berliner Bankier Georg Mosler errichteten Villa in Babelsberg bauforscherisch zu begleiten.

Die denkmalpflegerische Dokumentation der teilweise noch vorhandenen Ausstattung, die durch unsachgemäße Sanierungsarbeiten akut gefährdet war, erfolgte vor Ort durch ein verformungsgerechtes Teilaufmaß, eine Fotodokumentation sowie ein Raumbuch. Sie wurde durch die Sichtung der Bauakten und zeitgenössischer Publikationen ergänzt. Der interdisziplinären Vorgehensweise entsprach auch die Zusammenarbeit mit einem Restauratorenteam der Erfurter Fachhochschule, das die restauratorischen Befunduntersuchungen der Innenräume vornahm. Ein breites methodisches Spektrum werden auch die Vorträge des Kolloquiums bieten. Anhand der in den letzten Jahren restaurierten Wohnhäuser Mies van der Rohes im Berliner Raum sollen die Perspektiven des Architekten, Denkmalpflegers, des Restaurators, des Landschaftsplaners und des Kunsthistorikers auf die höchst unterschiedlichen denkmalpflegerischen Strategien bei der Wiederherstellung thematisiert werden.

Ludwig Mies van der Rohe hat, obwohl er als einer der bedeutendsten modernen Architekten des 20 Jahrhunderts gilt, bis Mitte der 1920er Jahre eine ganze Reihe formal und bautechnisch erstaunlich konservativer Villen geschaffen, zu denen auch das Haus Mosler gehört. Es wird auch unter diesem Aspekt interessant sein, die Wiederherstellung der Babelsberger Bauten mit einem Frühwerk der "weißen Moderne", wie der Villa Tugendhat in Brünn, zu vergleichen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei der denkmalpflegerischen Behandlung der Gärten und Freiflächen, etwa der Häuser Riehl (Babelsberg), Werner (Zehlendorf) und Wolf (Guben).

Wir möchten Sie herzlich zu diesem Kolloquium einladen. Das vollständige Programm entnehmen Sie bitte der WWW-Adresse: http://www.schinkelzentrum.tu-berlin.de/ws2001_02/mies_kol.html 

Zeit: vom 15. bis zum 16. Dezember 2001, Beginn um 9.30 Uhr
Ort: Technische Universität Berlin, Architekturgebäude, Straße des 17. Juni 152, Hörsaal A 053, 10623 Berlin 

Das Kolloquium findet nach der Eröffnung der großen Mies van der Rohe-Ausstellung im Alten Museum statt. Die Veranstaltung stellt eine wichtige Ergänzung dieser architekturhistorisch ausgerichteten Schau dar. Am 16. Dezember 2001 bietet eine Exkursion Gelegenheit, einige der besprochenen Häuser auch von innen zu besichtigen.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern Gabri van Tuessenbroek vom Graduiertenkolleg Kunstwissenschaft - Bauforschung - Denkmalpflege der Technischen Universität Berlin, Tel.: 030/314-21349, E-Mail: gabriberlin@hotmail.com