Neue DFG-Forschergruppe INTERURBAN untersucht die Wasser- und Stoffdynamik urbaner Standorte
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat soeben eine neue Forschergruppe an der TU Berlin bewilligt. Die Gruppe mit dem Namen "INTERURBAN / Systemverständnis: Wasser und Stoffdynamik urbaner Standorte" beschäftigt sich mit allen Aspekten städtischer Böden und untersucht deren Wasser- und Stoffhaushalt.
Stadtböden besitzen meistens ein vergleichsweise geringes Alter. Sie können sich aufgrund von äußeren Einflüssen wie zum Beispiel Verkehr innerhalb von sehr kurzer Zeit stark verändern und sind durch eine große Vielfalt gekennzeichnet. Gerade die letzten beiden Punkte sind bisher nur unzureichend untersucht worden. Hinzu kommen im Vergleich zu naturnahen Räumen grössere Veränderungen der Umgebungsbedingungen. Wasser und Stofftransport, räumliche Vielfalt sowie Veränderungen im Oberboden sind daher die zentralen Fragestellungen der Forschergruppe. Ihr Hauptziel ist es, die Umsetzungsprozesse auf urbanen Standorten zu charakterisieren und den Stofftransport zu bestimmen.
Die Forschergruppe, die am 1. April 2001 ihre Arbeit aufnimmt, gliedert sich in die Teilprojekte Boden, Geo, Mobil, Humus, Mikro und Fauna. Die einzelnen Projekte gehen zum Beispiel Fragen der Wasserspeicherung und deren Abbildung mit neuen Methoden wie der Oberflächen Nuklear Magnetischen Resonanz (SNMR) nach. Sie untersuchen den Stoffhaushalt und Stofftransport sowie die Freisetzung organischer Schadstoffe und erforschen den Einfluss von Mikroorganismen auf Umsetzungsprozesse im Boden.
Sprecher der Forschergruppe ist der TU-Professor Prof. Dr. Gerd Wessolek vom Institut für Ökologie und Biologie der TU Berlin. Darüber hinaus sind weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität und der Freien Universität Berlin beteiligt. Die Forschergruppe wurde durch ein Interdisziplinäres Forschungsprojekt der TU Berlin "Bindung, Mobilität, Transport und Wirkung organischer und anorganischer Schadstoffe sowie Abbau von Organika in Rieselfeldökosystemen" (Sprecher: Prof. Dr. M. Renger) gezielt vorbereitet und geht somit auf die TU-interne Forschungsförderung zurück.
Die Förderungsdauer der Forschergruppe beträgt bei einem Finanzvolumen von 2 Mio. DM zunächst drei Jahre mit der Option auf eine Verlängerung um drei weitere Jahre.