Neues Forschungsprojekt der DFG am Biotechnologie-Centrum der TU Berlin
Mit den Grundlagen der Zellkulturtechnik für Meerespflanzen beschäftigt sich das neue DFG-Projekt "Initiierung und Etablierung von Makroalgen-Zellkulturen zur Produktion bioaktiver Sekun-därmetabolite in Bioreaktoren" von Prof. Dr. Rainer Buchholz und Priv.-Doz. Dr. Heike Dörnenburg am
Biotechnologie-Centrum der TU Berlin.
Ziel der Forschung ist die Entwicklung eines Prozesses zur Algenvermehrung mittels Zellkulturen als ein neuartiger Aspekt und Ansatz der biotechnologischen Produktion hochwertiger und neuartiger Substanzen. Marine Makroalgen stellen eine Naturstoffquelle in der Ernährungs- und Phy-totherapie (Traditionelle chinesische Medizin) und in der Erweiterung der Roh- und Wertstoffbasis dar. Die umfangreichen Erfahrungen am Fachgebiet Bioverfahrenstechnik der TU Berlin mit der Stoffproduktion in pflanzlichen Zellkulturen und Mikroalgen sowie die hier entwickelten Produktions-verfahren bilden eine breite Basis, biotechnologische Produktionsverfahren auch für Inhaltsstoffe aus Makroalgen zu erschließen. Mit mikrobiellen, tierischen und terrestrischen pflanzlichen Zellen werden wertvolle Substanzen hergestellt, seit dem man diese aus ihrer natürlichen Umgebung isolierte und dann in Bioreaktoren züchtet. In Analogie zu diesen Verfahren soll nun an der TU Berlin auch für Zellen aus marinen Pflanzen eine entsprechende Technologie entwickelt werden. Die
Eigenschaft der Totipotenz von Meerespflanzen wird zur effektiven Züchtung der Algenbiomasse genutzt, um Zugang zur definierten und standardisierten Wertstoffbildung unter so genannten GMP-Bedingungen zu erzielen. Längerfristig steht die Gewinnung von Inhaltsstoffen, die Optimierung von Zelllinien und von Kultivierungsverfahren sowie die Suche nach neuen Wirkstoffen marinen
Ursprungs im Vordergrund. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft stellt dafür insgesamt rund 400.000 DM zur Verfügung. Das Projekt hat zunächst eine Laufzeit von zwei Jahren.