Studierende und Absolventen der TU Berlin mit Schinkel-Preis 2000/2001 geehrt
Erfolgreich schnitten Studierende, Absolventen und Absolventinnen der TU Berlin beim Schinkel-Wettbewerb 2000/2001 ab. Sie konnten vier der insgesamt 19 Preise erringen, die in sechs verschiedenen Fachsparten vergeben wurden. Der Wettbewerb, der vom Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (AIV) ausgelobt wird, soll einen Beitrag zur engeren Zusammenarbeit zwischen Architekten und Ingenieuren leisten.
Thema des Schinkel-Wettbewerbes 2000/2001 war die Rückgewinnung der Wasserlandschaft für den Stadtraum am Zusammenfluss von Spree und Havel im Berliner Bezirk Spandau. Dabei sollte das Spandauer Stadtzentrum gestärkt und dessen Umgebung für Wohnen und Erholung weiter ausgebaut werde.
Den mit 3000 DM dotierten Anerkennungspreis in der Fachsparte Landschaftsarchitektur sicherten sich die TU-Architekturstudenten Hans-Wilhelm Kleine und Sebastian Rusch. In ihrem Entwurf entwickelten sie eine neue Stadtformel, die die Entstehung von neuen Wohn- und Arbeitstypologien vorsieht. Das Mündungsgebiet soll auf diese Weise wieder zur Keimzelle für eine neue Stadtentwicklung des Ortes werden.
Der AIV Oldenburg stiftete für dieselbe Fachsparte ein Reisestipendium nach Oldenburg in Höhe von 1000 DM, das sich Leonard Grosch mit Christine Lörincz und Annette Ueberlein teilt. Ihr Vorschlag fokussierte sich auf die Bebauung der Halbinsel Sophienwerder, um diese als neuen Stadtteil mit Wohnen, Freizeit, Kultur und Dienstleistungen zu erschließen. Leonard Grosch, der ein Studium der Landschaftsarchitektur an der TU Dresden begann, setzt dieses seit Ende 2000 an der TU Berlin fort. Christine Lörincz und Annette Ueberlein absolvierten beide ein Architekturstudium an der TU Dresden.
Ein weiterer Anerkennungspreis in Höhe von 1000 DM in der Fachsparte Straßenbau und Verkehrswesen ging an Jens Kreibich, Absolvent des Studienganges Bauingenieurwesens der TU Berlin. Sein Entwurf sieht unter anderem die öffentliche Begehbarkeit der Uferzone von Spree und Havel und eine Radfahrer- und Fußgängerbrücke vor. Darüber hinaus schlägt er eine Erweiterung der Fußgängerzone in der Altstadt Spandau vor.
Aufgabe des Wettbewerbs in den Fachsparten Architektur und Konstruktiver Ingenieurbau war ein Architekturkonzept für eine kulturelle Mehrzweckhalle an der Einmündung von Spree und Havel in Verbindung mit der konstruktiv-ingenieurmäßigen Durcharbeit der Hallen-Überdachung. Der Verband Beratender Ingenieure - Förderverein stiftete zwei Sonderpreise für die Kooperation von Ingenieuren und Architekten in Höhe von jeweils 3000 DM. Lars Richter, Mario Wilke, Ángel Luis Benito Pérez und Massimo Torre konzipierten eine Mehrzweckhalle in futuristischer Form mit modernen Materialien wie Stahl und Glas und konnten sich damit den Sonderpreis in der Fachsparte Konstruktiver Ingenieurbau sichern. Mario Wilke und Lars Richter studieren Bauingenieurwesen an der TU Berlin. Ángel Luis Benito Pérez studiert Architektur an der Universität von Granada und verbrachte zwei Semester an der TU Berlin. Torre Massimo belegt Architektur an der Universität in Genua.
Der Schinkel-Wettbewerb hat eine lange Tradition und wurde erstmalig 1852 unter den Vereinsmitgliedern ausgeschrieben. Seitdem werden in diesem Förderwettbewerb Jahr für Jahr jungen Architekten, Ingenieuren und Künstlern in mittlerweile neun Fachsparten Aufgaben mit dem Ziel gestellt, deren Kreativität und Phantasie für die Lösung zukunftsorientierter Planungsaufgaben herauszufordern. Am 13. März jedes Jahres, dem Geburtstag Schinkels, werden die Preise im Rahmen des Schinkelfestes verliehen. In diesem Jahr konnten drei Schinkelpreise zu je 6000 DM, zwölf Anerkennungspreise sowie vier weitere Sonderpreise mit einer Gesamtsumme von 66.500 DM in den Fachsparten Städtebau, Landschaftsarchitektur, Straßenbau und Verkehrswesen, Architektur und Konstruktiver Ingenieurbau sowie Kunst und Bauen vergeben werden.