Auszeichnung für Dr. Peter Widmann vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TUB
Kann ein Berliner Wissenschaftler mit dem Straubinger Hochschulpreis ausgezeichnet werden? Er kann! Eine Bedingung ist jedoch, dass er ein spezifisches Straubinger Thema wissenschaftlich bearbeitet hat. Dr. Peter Widmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, hat dies getan. In seiner Dissertation „An den Rändern der Städte“ untersucht er die deutsche Kommunalpolitik gegenüber den Minderheiten der Sinti und Jenischen seit 1945 in Freiburg und Straubing.
Städte und Gemeinden sind die Orte, an denen Vorurteile wirken und überwunden werden. Das zeigt die deutsche Minderheitenpolitik gegenüber Sinti und Jenischen seit 1945. Die Studie verfolgt den Weg von der „Bekämpfung der Zigeunerplage“ in den ersten Nachkriegsjahrzehnten über ehrgeizige Integrationsprojekte in den siebziger und achtziger Jahren bis in die Gegenwart. Sie zeigt, wie Vorurteile ihre eigene Wirklichkeit hervorbringen, wie Ausgrenzung und Armut zusammenhängen und welche Spielräume die Politik hat, um Benachteiligungen zu überwinden. Für diese Studie wird Dr. Peter Widmann nun mit dem Straubinger Hochschulpreis 2002 ausgezeichnet.
Bitte weisen Sie in Ihrem Medium auf die Preisverleihung hin.
Zeit: am Dienstag, dem 16. Juli 2002, um 19.00 Uhr
Ort: Sparkasse Straubing-Bogen, Saal, 94315 Straubing
Peter Widmann wurde 1968 in Deggendorf geboren. 1988 absolvierte er ein Volontariat mit
anschließender Tätigkeit als Redakteur bei der Lokalradiokette "Unser Radio" in Deggendorf und Passau. Nach seinem Ausflug in die Radiolandschaft studierte er seit 1990
Politikwissenschaften am Otto-Suhr-Institut der FU
Berlin. Im Jahre 2000 legte er am ehemaligen Fachbereich Kommunikations- und Geschichtswissenschaften der TU Berlin die nun mit dem Hochschulpreis ausgezeichnete Dissertation vor.