[TU Berlin] Medieninformation Nr. 251 - 5. Dezember 2002 - Bearbeiter/in: pp/hkr
[TU Berlin] [Pressestelle] [Medieninformationen] [<<] [>>]

Epidemiologie – Novum an einer technischen Universität

Am Berliner Zentrum Public Health ist der neue Interdisziplinäre Forschungsverbund Epidemiologie angesiedelt

Der Interdisziplinäre Forschungsverbund Epidemiologie (IFV-Epi) ist neben dem Interdisziplinären Forschungsverbund Lärm und Gesundheit der zweite Forschungsverbund, der innerhalb der letzen Monate seine Arbeit am Berliner Zentrum Public Health aufgenommen hat. Der IFV-Epi ist ein Zusammenschluss namhafter Epidemiologen aus Berlin und Brandenburg. Finanziert wird der IFV-Epi zu gleichen Teilen aus Mitteln des Landes Berlin und dem Hochschul- und Wissenschaftsprogramm "Förderung innovativer Forschungsstrukturen in den neuen Ländern und Berlin HWP“. Das Berliner Zentrum Public Health ist eine Forschungs- und Serviceeinrichtung, die von den drei Berliner Universitäten TU, HU und FU getragen wird.

Durch die in Deutschland einmalige Anbindung der Epidemiologie an eine technische Universität bietet sich für die TU Berlin die Chance, technologisches und epidemiologisches Know-How zu verbinden und zukunftsweisende Konzepte zu erarbeiten, die auch wirtschaftlichen und politischen Anforderungen an eine moderne Forschungsinstitution gerecht werden. Der Forschungsverbund Epidemiologie stellt hierfür seine Expertise zur Verfügung. Vertreter anderer Fachgebiete werden aufgerufen, den Dialog aufzunehmen und Kooperationen zu initiieren. 

Das traditionelle Verständnis sieht die Epidemiologie häufig in der Nähe von Infektionskrankheiten. Doch dieses Bild passt nicht mehr in das moderne konzeptionelle Selbstverständnis dieses Forschungsgebietes. Trotz enger Verbindung von Medizin, Public Health und Epidemiologie stehen heute Fragen der objektiven Risikobewertung, der Technologiefolgenabschätzung oder ähnlicher Gebiete im Mittelpunkt des Interesses dieses Faches. Dies bezieht sich sowohl auf medizin- und biotechnologische Innovationen und Verfahren als auch auf eine objektive gesundheitliche Bewertung von neuen Umwelt- oder Lebensmitteltechnologien oder innovativen Prozessen in Arbeits- und Berufswelt. Durch ihre Nähe zu Public Health ist die Epidemiologie als einzige Disziplin in der Lage, eine objektive und weithin akzeptierte Grundlage für eine gesundheitliche Bewertung zu generieren und dieser dann auch Gehör bei Politikern, der Industrie oder in der Bevölkerung zu verschaffen.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gerne: Sören Pest, Interdisziplinärer Forschungsverbund Epidemiologie im Berliner Zentrum Public Health, Tel.: 030/314-79584, E-Mail: pest@saturn.a.tu-berlin.de