Jean Baudrillard zu Gast an der TU Berlin
Jean Baudrillard, der bekannte französische Philosoph, hat immer wieder zu aktuellen (Medien-) Ereignissen Stellung genommen. So beispielsweise in dem kürzlich in der Tageszeitung Le Monde veröffentlichten Aufsatz "Der Geist des Terrorismus", der in Frankreich eine heftige Debatte ausgelöst hat. Nach seiner Diagnose haben die symbolträchtigen Anschläge des 11. September dem "Streik der Ereignisse", der für die neunziger Jahre charakteristisch war, ein gewaltsames Ende bereitet. Mit dem "Streik der Ereignisse" meinte Baudrillard, dass es in den neunziger Jahren zwar nicht an (realen, symbolischen und Medien-) Ereignissen gemangelt hat, dass diese aber nicht von Weltbedeutung waren, wie es für die Anschläge des 11. September galt. Nach seiner Auffassung sind diese als Reaktion gegen die Globalisierung zu verstehen und gehen damit die ganze Welt an.
In seinem Vortrag an der TU Berlin, den das Frankreich-Zentrum gemeinsam mit der Französischen Botschaft veranstaltet, wird sich der Philosoph der grundsätzlichen Frage nach dem Verhältnis von Ereignis, Bild und Gewalt widmen.
Zu dem Vortrag laden wir Sie herzlich ein:
Zeit: am Dienstag, dem 26. Februar 2002, 18 Uhr
Ort: Hauptgebäude der TU Berlin, Hörsaal H 1028
Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin
Der Vortrag wird in deutscher Sprache gehalten. Der Eintritt ist frei.
Jean Baudrillard, ein führender Vertreter der französischen Philosophie und Soziologie der Gegenwart, ist emeritierter Professor der Universität Paris X und lehrt Kulturphilosophie und Medientheorie an der European Graduate School in Saas-Fee (Schweiz). Als Autor zahlreicher Werke wie Konsumgesellschaft, Von der Verführung, Simulacra und Simulation, Transparenz des Bösen und Telemorphose hat er sich weltweit den Ruf eines scharfen Kritikers der Konsum- und Mediengesellschaft erworben.