Die Künstlerin Susanne Pomrehn hat den zentralen Veranstaltungsraum des Zentrums Technik und Gesellschaft der TU Berlin neu gestaltet / Einladung zur Vernissage
Auch Forschung ist ein kreativer, schöpferischer Prozess. Die Gestaltung der Räume, in denen Wissenschaftler/innen arbeiten, spielt eine große Rolle für ihre inhaltliche Arbeit. Aus diesem Grund hat das Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin die bildende Künstlerin Susanne Pomrehn beauftragt, den zentralen Veranstaltungsraum des Zentrums neu zu gestalten. Für die Finanzierung des Projektes konnte ein externer Sponsor gewonnen werden. Das Kunstwerk wird auf einer Vernissage am Donnerstag, dem 11. April 2002 um 13.30 Uhr eingeweiht.
Zu der Vernissage im Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin möchten wir Sie herzlich einladen:
Zeit: am Donnerstag, dem 11. April 2002, um 13.30 Uhr
Ort: TU Berlin, Zentrum Technik und Gesellschaft, Raum 615, 6. OG, Hardenbergstr. 4 -5, 10623 Berlin
Die Intention des Auftraggebers ist die Verbesserung der Forschungsatmosphäre im Zentrum. Forschung als ein schöpferischer, kreativer Prozess ist angewiesen auf Ruhe, Meditation und Kontemplation. Eine günstige Bedingung für Kreativität ist das Hin- und Herschwingen zwischen Anregung und Ruhe, zwischen einer spielerischen, unvoreingenommenen, "unschuldigen" Haltung einerseits und einer konzentrierten, hochspezialisierten Arbeitsweise andererseits.
Eine Teeküche schafft Raum für informelle Begegnungen und Anregungen. Der Blick aus dem Fenster kann neue Ideen hervorrufen, oder auch für eine neue Mischung aus Ruhe und Konzentration sorgen. Ideen für große wissenschaftliche Projekte entstehen leichter in großen Räumen. Von Kognitionspsychologen kann man lernen, welche entscheidende Rolle das visuelle Denken für die Kreativität vieler Forscher/innen spielt. Menschen sind "Augentiere", allerdings graduell sehr unterschiedlich. Deshalb sind Bilder und Leitbilder auch für das wissenschaftliche, konzeptionelle Denken wichtig. Das Zentrum Technik und Gesellschaft versucht mit der Umgestaltung seines Veranstaltungsraums einen Schritt in der praktischen Innovationsforschung, um der zentralen Bedeutung von Bildern und Räumen in der Forschungsarbeit Rechnung zu tragen.
Die Künstlerin Susanne Pomrehn (Universität der Künste Berlin) lebt und arbeit in Berlin. In ihrem Wandgemälde "Fliegen lernen" hat sie Abbildungen und Motive aus wissenschaftlichen Zeitschriften und Büchern aus dem Themenfeld Technik und Gesellschaft integriert. Die vielen kleinen Darstellungen aus unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen bilden einen Streifen, der links unten aus dem Boden kommt, diagonal über die Wand verläuft und rechts oben in der Decke verschwindet. Durch diese Suggestion - aus dem Boden aufsteigend und in der Decke verschwindend - wird die weiße Wand im Auge des Betrachters zu einem unbestimmbaren Raum, einem Himmel, einem Weltall. Der Gesamtstreifen erinnert an einen Vogelschwarm, eine Milchstraße und einen Fluss. Zwischen den thematischen Gruppen gibt es immer wieder überraschende Übergänge, Kombinationen, Verbindungen, wie Zwitterwesen, die wie Symbole für die Verbindung unabhängiger Bereiche sich wiederum auf das Zentrum Technik und Gesellschaft beziehen, in dem Wissenschaftler aus 15 verschiedenen Fachgebieten arbeiten. Das Werk ist damit eine Variante des Begriffs Kosmos, der demjenigen, der in fachspezifischer Sicht verbleibt, die Möglichkeit geben mag, sich an das Ganze und den Zusammenhang zu erinnern.