Fachexperten mit Zusatzqualifikationen: TU Berlin eröffnet im Wintersemester 2002/03 ihre International Postgraduate School
Die TU Berlin wird ab dem Wintersemester 2002/03 die International Postgraduate School of Engineering and Advanced Technologies (IPGS) eröffnen. Dies beschloss jetzt der Akademische Senat der Universität.
Die Gründung der IPGS stellt den entscheidenden qualitativen Sprung in der universitären Promovierenden-Ausbildung und im Bereich der Internationalisierung der TU Berlin dar. Mit dem Angebot will die Universität hervorragende junge Naturwissenschaftler und Naturwissenschaftlerinnen aus dem In- und Ausland in die Hauptstadt holen.
Neben der Fachausbildung, die sich zunächst an den Forschungsschwerpunkten der TU Berlin orientiert, stehen auch Zusatzqualifikationen auf dem Lehrplan der künftigen Doktorinnen und Doktoren. Praxisbezug und Managementwissen, zu denen auch die so genannten "soft skills" zählen, gehören dabei zum Profil des neuen Ausbildungsangebotes. "Die wissenschaftliche Qualifizierung in einem Fach, umfangreiche Möglichkeiten zur Forschungstätigkeit in unseren Laboren sowie ein hoher Praxisbezug sollen bei diesem Konzept eine zukunftsweisende Synthese eingehen", berichtet Prof. Dr. Bernhard Wilpert, Vizepräsident für Nachwuchsförderung und Internationalität der TU Berlin und Mitinitiator der IPGS.
Das Profil der IPGS wird zunächst durch TU-Forschungsschwerpunkte geprägt sein. Dazu gehören Mikrosystemtechnik, Optoelektronik, Gewässerschutz, Informations- und Kommunikationstechniken, Nanotechnologien, Verkehrssystemtechnik und Biotechnologie. Diese ingenieur- und technikwissenschaftlichen Angebote werden zu einem Modul-Katalog zusammengefasst. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wählen daraus ihr individuelles Curriculum aus und werden von einem Mentor beraten. Für das Studienprogramm, das auch wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse vermittelt, sind maximal zwei bis drei Jahre vorgesehen. Parallel dazu soll die Promotionsarbeit in drei bis vier Jahren abgeschlossen werden. Sie erfolgt in einer der Fakultäten der TU Berlin. Die Koordination der IPGS wird hauptsächlich in die Hände eines wissenschaftlichen Beirates gelegt, der sich unter anderem aus den Sprechern der beteiligten Forschungsschwerpunkte zusammen setzt. In Abstimmung mit den kooperierenden Fakultäten befindet er über die einzelnen Ausbildungsmodule, über das fachübergreifende Studien-Modul sowie über Ausbildungs-Angebote der Freien Universität und der Humboldt-Universität zu Berlin sowie außeruniversitärer Forschungseinrichtungen. Sie sollen als Partner an der IPGS mitwirken.
Besonders dem Know-how-Transfer aus der Wirtschaft wird eine wichtige Rolle zukommen. "Dieses Netzwerk gewinnbringend für talentierte Nachwuchswissenschaftler einzusetzen, ist unser Anliegen", sagt Prof. Dr. Kurt Kutzler, amtierender Präsident der TU Berlin. "Mit dem spezifischen Ausbildungsprofil der IPGS und den Partnern, die uns zur Seite stehen werden, wollen wir den modernen Experten ausbilden, der nicht nur Fachwissenschaftler ist, sondern auch eine Managerpersönlichkeit im besten Sinne des Wortes." Dies werde nicht nur die TU Berlin stärken, die im Vergleich zu den anderen deutschen Hochschulen die meisten ausländischen Studierenden betreut, "sondern auch den Wissenschaftsstandort Berlin", so Kutzler weiter. Bei der Ausbildung will die Universität bewusst an die Kompetenzfelder des Landes Berlin anknüpfen. Dazu gehören Verkehrs- und Mikrosystemtechnik, Biotechnologie und Optoelektronik.
Der Abschluss der Post-Graduate School besteht in der Promotion und in einem zusätzlichen Zertifikat auf der Grundlage des absolvierten Studienprogramms.