Drei Professoren der TU Berlin werden mit dem Friedlieb Ferdinand Runge-Preis ausgezeichnet
Der von der Stiftung Preußische Seehandlung ausgelobte "Friedlieb Ferdinand Runge-Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung“ wird zum 6. Mal vergeben. Der Preisjuror, Professor Dr. Wolf Lepenies, zeichnet mit dem Preis Prof. Dr. Werner Dahlheim, Prof. Dr. Volker Hunecke und Prof. Dr. Norbert Miller von der Fakultät I Geisteswissenschaften der TU Berlin aus.
Der "Friedlieb Ferdinand Runge-Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung" wird durch den
Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, vergeben. Die Laudatio hält Prof. Dr. Wolf
Lepenies (ehemals Rektor des Wissenschaftkollegs zu Berlin).
Wir möchten Sie hiermit im Namen der Stiftung Preußische Seehandlung zu der Preisverleihung
einladen:
Zeit: am 19. Juni 2003, 18.00 Uhr
Ort: Abguss-Sammlung antiker Plastik Berlin-Charlottenburg, Schloßstraße 69,
14059 Berlin
Bei der Verleihung handelt es sich um eine Stiftungsveranstaltung, zu der eine Anmeldung erforderlich ist. Wir möchten Sie bitten, sich per Mail an mail@stiftung-preussische-seehnadlung.de anzumelden.
Ausgezeichnet werden die drei Professoren für ihre seit drei Jahrzehnten unternommenen Exkursionen zu den Hauptstätten der europäischen Kultur, die sie in der vorlesungsfreien Zeit mit viel persönlichem Einsatz als wissenschaftliche Mentoren wie auch als Lenker der Busse mit Gruppen ausgewählter Studierender durchführen. "Im interdisziplinären Zusammenspiel von Bildender Kunst und Archäologie, Musik, Literatur und Geschichte“, so begründet der Juror seine Entscheidung, "erleben dabei die Studierenden in unmittelbarer Anschauung, wie sehr es gerade die Künste waren, die als Wegbereiter der Politik die Einheit Europas vorausgeahnt und befördert haben.“ Professor Lepenies verweist darauf, dass die ‚Grand Tour’ für die Studierenden "keine Erinnerung an das ferne achtzehnte Jahr-hundert, sondern eine mit Begeisterung und Belehrung erfahrene Realität der heutigen Zeit“ ist – die unmittelbare Erfahrung des durch die Künste gestifteten Zusammenhalts Europas. Der Juror würdigt die Unternehmungen der drei Preisträger "als ein unkonventionelles Beispiel der universitären Kunstvermittlung“, mit denen sie gezeigt haben, "wie sehr ein persönliches und Vorbild-setzendes Engagement zur Grundlage einer erfolgreichen Ausbildung“ gehören.
Der "Friedlieb Ferdinand Runge-Preis für unkonventionelle Kunstvermittlung“, der alle zwei Jahre in Partnerschaft mit der Berlinischen Galerie und der Berlin Hyp verliehen wird, ist von der Stiftung Preußische Seehandlung 1994 dem Gründer und langjährigen Direktor des Landesmuseums für Moderne Kunst, Photographie und Architektur, Eberhard Roters (1929-1994), gewidmet worden.
Roters, der durch seine Persönlichkeit und sein Werk das kulturelle Leben Berlins wie kaum ein anderer nachhaltig geprägt hat, wäre in diesem Jahr 74 Jahre alt geworden. Seine besondere Verehrung galt dem Namensgeber des Preises, dem Chemiker und Künstler Friedlieb Ferdinand Runge (1794-1867), der als Angestellter der Königlichen Seehandlungs-Societät zu Berlin zu den bedeutendsten und originellsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts zählte.
Der mit 14.000 Euro dotierte Preis soll für die Verwirklichung einer selbstgewählten künstlerischen Aufgabe dienen. Die drei Preisträger werden im Rahmen der Feierlichkeiten über die Verwendung des Preisgeldes berichten.
Zu den Preisträgern:
Prof. Dr. Werner Dahlheim, geb. 1938 in Berlin ist seit 1972 Professor für Alte Geschichte an der Technischen Universität Berlin. Er lehrt und forscht über die Griechische und Römische Geschichte, Geschichte des Christentums von den Anfängen bis in die Spätantike, zur Geschichte der Römischen Republik und der Kaiserzeit und der Rezeptionsgeschichte der Antike.
Prof. Dr. Volker Hunecke, geb. 1940 in Oldenburg; seit 1978 Professor für Neuere Geschichte an der Technischen Universität Berlin. Sein Lehr- und Forschungsschwerpunkt liegt bei der Geschichte der außerdeutschen europäischen Länder in der Frühen Neuzeit.
Prof. Dr. Norbert Miller, geb. 1937 in München; seit 1972 Professor an der Technischen Universität Berlin für
Deutsche Philologie, Allgemeine und Vergleichende
Literaturwissenschaft. Gemeinsam mit dem kürzlich verstorbenen Walter Höllerer seit 1961 Herausgeber der Sprache im Technischen Zeitalter. Mitwirkung an zahlreichen Werkausgaben u.a. Jean Paul, Friedrich Nietzsche, Henry Fielding und Herausgeber der Münchner Goethe-Ausgabe.