[TU Berlin] Medieninformation Nr. 131 - 17. Juni 2003 - Bearbeiter/in: ehr
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Mitbegründerinnen der TU-Frauenforschung verabschieden sich 

Am Freitag, dem 20. Juni 2003 werden im Rahmen eines Festes drei Professorinnen der TU Berlin in den Ruhestand verabschiedet. Alle drei, Prof. Dr. Renate Fuchs, Prof. Dr. Christine Kulke und Prof. Regine Reichwein, haben die Arbeitsstelle Sozial-, kultur- und erziehungswissenschaftliche Frauen- und Geschlechterforschung mitgegründet und geprägt. Mit der Integration der Pädagogischen Hochschule in die Universität war die Arbeitsstelle 1980 an die TU Berlin gelangt und hat in den vergangenen zwanzig Jahren von sich reden gemacht. Seinerzeit ging es noch darum, nicht nur Frauen in der Wissenschaft zu etablieren, sondern insbesondere den forschenden Blick von Frauen als verschieden von dem von Männern zu erkennen und als bereichernd zu begreifen. Mehrere internationale Tagungen, wie z.B. "Mythos Frau" (1982) und "Frauen und Macht" (1983) sind legendär.

Renate Fuchs, Professorin für Humanbiologie hat sich über Jahrzehnte mit dem Thema "Frauen und Gesundheit" beschäftigt, was von Fragen der vorgeburtlichen Diagnostik bis zur "Soziogenese frauenspezifischer Suchtentwicklung" reichte. Neben ihren Aufgaben als Professorin hat sich Frau Fuchs hochschul- und frauenpolitisch betätigt und war die erste Sprecherin eines vorwiegend naturwissenschaftlichen Fachbereichs und die erste Vizepräsidentin der TU Berlin. Viele Jahre war sie als Repräsentantin der Reformfraktion Mitglied des Akademischen Senats und des Beirates bei der Zentralen Frauenbeauftragten.

Zu den Schwerpunkten von Christine Kulke, Professorin für Politik und Didaktik, zählen die Zusammenhänge von "Rationalität - Frauen - Politik", "Theorien zur politischen Sozialisation" und das "Geschlechterverhältnis und politische Kultur". Frau Kulke war regelmäßig Gastprofessorin in China und als Kurs-Direktorin am Inter-University Centre in Dubrovnik, an dem vor dem Balkan-Konflikt internationale Konferenzen stattfanden.

Prof. Regine Reichwein ist als studierte Mathematikerin eine fundierte Kennerin der Strukturen des Wissenschaftsbetriebes. Der Forschungsschwerpunkt "feministische Wissenschaftsanalyse/Wissenschaftstheorie" stellt disziplinübergreifend Fragen nach Macht, Kritik, Rache und Selbstkritik. Die ausgebildete Gestalttherapeutin Reichwein konnte dies in ihren Seminaren zusammen mit den Studierenden praxisnah diskutieren. Ihre Veranstaltungen zum Thema "Kompetenzorientiertes Handeln" waren beliebt bei Studierenden aller Fächer und trugen ihr den Ruf einer Wissenschaftlerin ein, die Herz und Kopf verbinden kann.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gerne Heidi Degethoff de Campos, Zentrale Frauenbeauftragte der TU Berlin, Tel.: 030/314-21438 und -21439, Fax: 030/314-21622, E-Mail: heidi.degethoff@tu-berlin.de