[TU Berlin] Medieninformation Nr. 241 - 5. November - Bearbeiter/in: pp
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De re aedificatorio - von der Kunst des Bauens

500 Jahre alte Bücher aus der Bauakademie der DDR werden der Öffentlichkeit in der Universitätsbibliothek der TU Berlin jetzt zugänglich gemacht

Rund 1700 Bände wertvoller alter Fachbücher aus der 1990/91 aufgelösten Bauakademie der DDR, teils mehrere hundert Jahre alt, werden jetzt der Universitätsbibliothek der TU Berlin übergeben. Im neuen Gebäude in der Fasanenstraße erhalten sie damit ein angemessenes Domizil und können jetzt an zentraler Stelle sowohl der wissenschaftlichen Forschung als auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Sie wurden zwischenzeitlich vom Institut für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken e. V. (IEMB) an der Technischen Universität Berlin verwahrt und verwaltet.

Die wertvollen Altbestände sind Fachbücher aus dem Bereich der Architektur, Innenarchitektur und Kunstgeschichte/Archäologie sowie aus vielen weiteren Wissensgebieten - wie allgemeine Lexika, Enzyklopädien, Statistik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Geschichte, Geographie, Zoologie, Gartenbau, Religion und Belletristik. Es sind Werke aus dem 15. bis zum frühen 20. Jahrhundert. So bilden zum Beispiel die 36 Bände des 16. Jahrhunderts einen Korpus architekturtheoretischer Standardwerke der Renaissance und des Manierismus. Insbesondere sind diverse Vitruvausgaben vertreten (Venedig 1511, Venedig 1524, Nürnberg 1548, Venedig 1556). Der in Nürnberg herausgegebene "Vitruviusteutsch" stellt eine reizvolle Variante dar. Leon Battista Albertis "De re aedificatorio" ist eine französische Ausgabe unter dem Titel "L'architecture et art de bien bastir: devisee en dix livres". Die französische Architekturtheorie des 16. Jahrhunderts wird repräsentiert durch Philibert de l'Ormes "Nouvelles intensions pour bien bastir et a petits fraiz..." Paris: Marnef & Cauellat. Mit Hieronymus Cocks' "Praecipua aliquot Romanae antiquittatis ruinarum monimenta...", 1551 und Hans Vredenmann de Vries' "Artis perspectivae plurium generum elegantißimae formulae, multgenis Fontibus, nonnullisque...", 1568 liegen belgische Erscheinungen aus Antwerpen vor. Der Querschnitt, den die Sammlung durch diese für die Neuzeit so bedeutende Epoche liefert, kann sogar als fast lückenlos bezeichnet werden. 

Prof. Dr. Bernd Hillemeier, Institutsdirektor des IEMB, wird am 7. November die wertvollen Bücher offiziell an den Präsidenten der TU Berlin Prof. Dr. Kurt Kutzler und den Leiter der Universitätsbibliothek Dr. Wolfgang Zick übergeben. 

Wir laden Sie hiermit herzlich zu dieser Übergabe ein (Achtung Fototermin!): 

Zeit: am Freitag, dem 7. November 2003, 10.30 Uhr
Ort: Institut für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken (IEMB), Salzufer 14, Haus 1, Aufgang A, Erste Etage, 10587 Berlin

Das 1992 gegründete Institut für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken e.V. (IEMB) an der Technischen Universität Berlin verbindet Forschung und experimentelle Untersuchung mit anwendungsbezogener Grundlagenarbeit. Nach der Auflösung der Bauakademie der DDR ist es auch Sachverwalter der Zentralen Fachbibliothek Bauwesen und anderer Institutsbibliotheken der Bauakademie. Der Bestand wurde vom IEMB durch einen elektronischen, schriftlichen Katalog erschlossen, bibliographiert und verwahrt. Im September 2003 wurde der Erhaltungszustand der Bücher stichpunktartig begutachtet. Der finanzielle Wert des Buchbestandes liegt nach Sichtung der Marktlage im antiquarischen Bereich bei etwa 350.000 Euro.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern Prof. Dr. Bernd Hillemeier, TU Berlin, Direktor des Instituts für Bauingenieurwesen, Fachgebiet Baustoffe und Baustoffprüfung sowie des Instituts für Erhaltung und Modernisierung von Bauwerken e.V. (IEMB), Tel.: 030/314-72100, E-Mail: b.hillemeier@bv.tu-berlin.de oder Rainer Simon, IEMB, Tel.: 030/399 21-777, E-Mail: simon@iemb.de
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