Medieninformation Nr. 11 - 16. Januar 2004 - Bearbeiter/in: ehr |
Eröffnung der Bühnenbild-Ausstellung am 5. Februar 2004 / Einladung
Zum ersten Mal präsentiert der Weiterbildende Master-Studiengang Bühnenbild der TU Berlin im Museum Nicolaihaus (Stiftung Stadtmuseum Berlin) eine Ausstellung. Vom 6. Februar bis zum 2. Mai 2004 werden Arbeiten des 3. Semesters und Masterarbeiten in Bühnen- und Kostümbild der Klassen von Prof. Andrea Kleber und Prof. Peter Sykora zu sehen sein. Gezeigt werden Bühnenbildmodelle und -zeichnungen, Figurinendarstellungen und Skizzen zu der Antioper "Staatstheater“ von Mauricio Kagel und zur "Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart.
Wir möchten Sie herzlich zur Ausstellungseröffnung einladen. Bitte weisen Sie auch Ihre Kultur- und Feuilletonredaktion auf diese Veranstaltung hin:
Eröffnung: am Donnerstag, dem 5. Februar 2004, 19.00 Uhr
Ort: Museum Nicolaihaus, Brüderstraße 13, 10178 Berlin
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags in der Zeit von 10.00 bis 18.00 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist kostenlos.
Die Vielfalt der Elemente in Mozarts Oper, in der neben Versatzstücken der Wiener Märchen-, Zauber- und Maschinenkomödie des 18. Jahrhunderts Ideen der Freimaurerei und des Isis-Kultes versammelt sind, bescherte der Komposition eine einzigartige Rezeptionsgeschichte bis in unsere unmittelbare Gegenwart. Auch musikalisch enthält das Werk eine Vielschichtigkeit, die Stilebenen des Singspiels und der opera seria mit älteren Musiktraditionen und volksliedhaften Partien vereinen; außerdem bezeugt die neue Form der zweisätzigen Arie der Königin der Nacht die innovative Kraft von Mozarts Musik. Genau in dieser Mannigfaltigkeit liegt für die jungen Bühnen- und Kostümbildner die Chance einer überzeugenden Realisierung eines eigenen Weges.
Mit seiner Antioper "Staatstheater“, Uraufführung 1971, wagt es Mauricio Kagel, die Sänger zu blökenden, gackernden, vor sich hin stammelnden Lautgebern zu machen und das
Orchester, gewöhnlich im Graben den Blicken der Zuschauer entrückt, auf der Bühne auf Schienen hin- und herzuziehen – Freie Fahrt für schräge Töne! Selbst die Requisiten werden zu Protagonisten der Aufführung – der Schwan Lohengrins als komischer Alter, die Aida-Trompeten als klägliche Versager. Der Komponist macht Musiktheater als glänzende Parodie einer Kunstgattung, die in der Verbindung von Hören und Sehen, in der Wahrnehmung von Klang und Bewegung zu einer neuen Herausforderung wird: Ein absurdes Ballett von Nicht-Tänzern führt eine überlebte Gattung vor, gleichzeitig eine große Komplexität von Vorgängen vorzeigend. In dem Gegenentwurf des Musiktheaters des 20. Jahrhunderts zu dem des 18. Jahrhunderts liegt die Spannung innerhalb der Ausstellung selbst.