Medieninformation Nr. 129 - 14. Mai 2004 - Bearbeiter/in: bk |
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MLP-Preis für Architekturdiplome der TU Berlin
Mexiko, Ghana und Kuba stehen im Mittelpunkt von drei Diplomarbeiten, die Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Architektur der TU Berlin im Jahr 2003 angefertigt haben und die für ihre Arbeiten mit dem MLP-Innovationspreis ausgezeichnet werden. "Innovationen in der Architektur" lautete das Thema des zum zweiten Mal für Diplomarbeiten des Studiengangs Architektur stattfindenden Wettbewerbs, der von dem Finanzdienstleister MLP/Geschäftsstelle Berlin XXIII in Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde und Förderer des Studiengangs Architektur an der TU Berlin e.V. (VFFA) ausgelobt wurde. Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs waren dazu aufgerufen, ihre Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 einzureichen, sofern diese einen innovativen Beitrag zur Architektur leistet. Insgesamt wurden 20 Diplomarbeiten eingereicht. In diesem Jahr werden zwei 1. und ein 3. Preis vergeben.
Der mit 1.000 Euro dotierte Preis wird am heutigen Freitag, dem 14. Mai 2004 um 18.00 Uhr im Architekturgebäude der TU Berlin, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin verliehen. Die Wettbewerbsarbeiten sind in einer Ausstellung vom 17. bis zum 19. Mai und am 21. Mai zwischen 9.00 und 18.00 Uhr zu besichtigen (Architekturgebäude).
1. Preis – 400 Euro an Andrea Börner für die Arbeit mit dem Titel äTyre territories“
Andrea Börner befasst sich in ihrer Arbeit mit der Organisation von Stadt. Genauer gesagt handelt sie von der informellen Organisation von Handel und Raum der Stadt Kumasi in Ghana.
Dabei wird eine Analyse- und Darstellungsmethode angeboten, die das Handels- und Wirtschaftsgut "Autoreifen" in all seinen Nutzungsstadien verfolgt. Die Methode stellt die einzelnen Aktions- und Bewegungsmuster der Menschen, die ihren Nutzen aus Autoreifen ziehen, dar und setzt sie in Bezug zum städtischen Raum. Die Arbeit bietet keine Lösung im Sinne einer konventionellen Stadt- oder Flächenplanung, sondern beobachtet die vorhandenen Kräfte, die von einem für die Stadt Kumasi außerordentlich wichtigen Wirtschaftsobjekt (den Autoreifen) ausgehen, um diese Kräfte dann in eine gestalterische Strategie und Dimension zu überführen.
1. Preis – 400 Euro an Axel Huhn und Berit Bachmann für die Arbeit mit dem Titel äInterventionen in Stadtrandsiedlungen am Beispiel Oaxaca, Mexiko“
Die Arbeit liefert einen Beitrag zur Verbesserung von Stadtentwicklungsprozessen in Oaxaca, Mexiko. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehen die Fragen der Legitimität gewohnheitsrechtlicher und formalrechtlich sanktionierter Bodenbesitzverhältnisse, des damit verknüpften informellen Bodenmarktes und die Regularisierungsbemühungen des mexikanischen Staates.
Auf der Grundlage der durchgeführten Untersuchungen von Axel Huhn und Berit Bachmann und der aktuellen örtlichen und nationalen Gesetzeslage wird ein Vorschlag zur Prozessplanung gemacht. Dabei stehen die Interessen der informellen Siedler, die Dringlichkeit einer Regulierung der Landvergabe und eine gute Anwendbarkeit der Instrumente im Vordergrund. Diese Arbeit stellt einen Beitrag für die Architektur dar, da sie wesentliche organisatorische, aber auch im weiteren Sinne gestalterische Voraussetzungen für eine bauliche Entwicklung des untersuchten Gebietes schaffen hilft.
3. Preis – 200 Euro an Liliana Gomez für die Arbeit mit dem Titel "Havanna – Geschichte verbauen"
Die überwiegend theoretisch entwickelte Arbeit greift die Thematik des Bauens am historischen Ort auf. Der gewählte Untersuchungsgegenstand, die Stadt Havanna in Kuba, ist aufgrund der besonderen Situation der Isolation und Bedrohung durch massiven dominanten Veränderungsdruck gefährdet, wie kaum eine andere Stadt der Welt. Liliana Gomez stellt in ihrer Arbeit dar, was Geschichte für den spezifischen Ort bedeutet und wie sie sich manifestiert hat. Sie propagiert eine sensible Umgehensweise mit der Stadt und ihren Qualitäten und schlägt Strategien für die Erstellung von Raum- und Platzhaltern vor, die das zerstörerische Eindringen von pseudohistorischer Baumasse verhindern sollen.
Alle Preisträgerinnen und der Preisträger haben Architektur an der TU Berlin studiert und ihr Studium im Jahr 2003 abgeschlossen.