[TU Berlin] Medieninformation Nr. 133 - 19. Mai 2004 - Bearbeiter/in: cho


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Transatlantisches Graduiertenkolleg

Geschichte und Kultur der Metropolen im 20. Jahrhundert

Korrektur: Die Stipendien werden bereits im Verlauf des Juni 2004 ausgeschrieben und nicht wie angekündigt Ende September.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat auf ihrer Ausschusssitzung Ende April ein transatlantisches Graduiertenkolleg zur "Geschichte und Kultur der Metropolen im 20. Jahrhundert" genehmigt. Dieses Graduiertenkolleg, das seinen festen Platz an der Arbeitsstelle für europäische Stadtgeschichte der TU haben wird, ist ein gemeinsames Projekt von drei Berliner (Technische Universität, Humboldt-Universität und Freie Universität) und zwei New Yorker Universitäten (Columbia University und New York University). Es wird zwölf Berliner und zwölf New Yorker Kolleginnen und Kollegen der Fachgebiete Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte, Semiotik, Europäische Ethnologie, Literaturwissenschaft, Stadtplanung, Politikwissenschaft und Sozialwissenschaft zur gemeinsamen Betreuung von 25 Stipendiatinnen und Stipendiaten in Lehre und Forschung zusammenführen. 

Ein Drittel dieser Stipendiaten und Stipendiatinnen wird – von New Yorker Partneruniversitäten finanziert – aus den USA kommen. Sprecher und Sprecherinnen des Kollegs sind auf deutscher Seite Prof. Dr. Heinz Reif (TU), Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl (FU) und Prof. Dr. Wolfgang Kaschuba (HU), auf amerikanischer Seite Prof. Dr. Volker Berghahn (Columbia University) und Prof. Dr. Mary Nolan (New York University).

Das Ziel dieses Graduiertenkollegs ist es, zum einen auf dem Gebiet der kultur- und sozialwissenschaftlichen Metropolenforschung die Nachwuchsbildung zu fördern. Zum anderen sollen theoretische wie empirische Beiträge zur Diskussion über Möglichkeiten, Grenzen und Krisen urbaner Lebensformen in industriellen und postindustriellen Gesellschaften geliefert werden. Das materiale und kulturelle Konstrukt "Metropole" soll danach befragt werden, wie sich in ihm das Zusammenspiel zwischen Integration und Separation, Identität und Differenz sowie Innovation und Tradition konkretisiert. Diese zentrale Problematik moderner Gesellschaften eignet sich ideal für eine koordinierte Nachwuchsförderung.

Das Kolleg regt interdisziplinäre und vergleichende Untersuchungen zu europäischen und nord-amerikanischen Metropolen des 20. Jahrhunderts an und betreut diese mit dem Ziel der Promotion. New York und Berlin dienen exemplarisch als Schlüsselstädte und Ausgangspunkte; angestrebt wird darüber hinaus die Betrachtung anderer Städte in differenzierender und transnationaler Perspektive. Grundlegende Intention ist die Nutzung eines erweiterten Konzepts von Kultur, ohne damit die bewährten wirtschafts-, sozial- und politikwissenschaftlichen Zugriffe auszuschließen. Das Kolleg thematisiert sowohl die (inter)-subjektive Wahrnehmung der Metropole als auch deren materiale Konstruktion. Eine erste Themengruppe verfolgt die Veränderungen der Metropolen in den kulturellen Wandlungsprozessen der letzten hundert Jahre: den Aufstieg der Massenkultur, die Entwicklung der Informationsgesellschaft, die Entfaltung kultureller, ethnischer und sozialer Vielfalt. Eine zweite Themengruppe fokussiert die Produktion und Nutzung metropolitaner Räume im Hinblick auf die folgenden Schwerpunkte: transatlantischer Kulturtransfer, Transformation des öffentlichen Raums, Städtebau und Stadtpolitik.

Das Studienprogramm besteht aus interdisziplinären Seminaren, Workshops und Tagungen mit europäischen und amerikanischen Experten zur Geschichte und Kultur der Metropolen sowie stärker projektorientierten Forschungskolloquien. Im Einzelnen sind vorgesehen: gemeinsame Doktorandenbetreuung (jeder Stipendiat wird von einem Berliner und einem New Yorker Hochschullehrer betreut), gemeinsame Lehre (jedes Jahr lehrt ein Gastdozent aus Berlin in New York und ein New Yorker Kollege in Berlin für zwei Monate), ein obligatorisches Auslandshalbjahr der Stipendiaten, Ringvorlesungen und Kolloquien (letzteres als zentrales Forum für die Arbeitsberichte und die inter-disziplinäre Kritik der Einzelprojekte), regelmäßige Jahreskonferenzen und Workshops sowie Veranstaltungen in Selbstorganisation der Kollegiaten. 

Das Kolleg wird seine Arbeit am 1.1.2005 aufnehmen. Die Stipendien werden im Verlauf des Juni 2004 ausgeschrieben. 

Nähere Auskünfte finden sich auf der Homepage: www.stadtgeschichte.tu-berlin.de 


Weitere Informationen erteilen Ihnen gern:
Prof. Dr. Heinz Reif, Institut für Geschichte und Kunstgeschichte der TU Berlin, Tel.: 030/314-22017, Fax: -26987, E-Mail: reif@stadtgeschichte.tu-berlin.de,
Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl, John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien der FU Berlin, Tel.: 030/838-52604, Fax: -52873, E-Mail: jfkulehm@zedat.fu-berlin.de
Prof. Dr. Wolfgang Kaschuba, Institut für Europäische Ethnologie der HU Berlin, Tel.: 030/32093-3705, Fax: -3726, E-Mail: Wolfgang.Kaschuba@rz.hu-berlin.de

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