[TU Berlin] Medieninformation Nr. 169 - 17. Juni 2004 - Bearbeiter/in: ehr


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Inventionen 2004 - zwischen sprechenden Flammen und tönenden Schatten ...

Elektronisches Studio der TU Berlin auf dem Festival der Elektroakustischen Musik vom 23. bis 27. Juni 2004

Seit 1982 widmen sich die Inventionen der Verbindung verschiedenster künstlerischer Medien. Die diesjährige Ausgabe präsentiert elektroakustische Musik, experimentelle und multimediale Konzepte, Performances und Klangkunst. An vier Abenden sind in den Sophiensælen mehr als 12 Uraufführungen und zwei Deutsche Erstaufführungen vor allem von gegenwärtigen und ehemaligen Gästen des Berliner Künstlerprogramms des DAAD und des Elektronischen Studios der TU Berlin zu erleben.

Am 23. Juni geben in der singuhr-hœrgalerie in parochial die Firebirds des amerikanischen Klang- und Medienkünstlers Paul DeMarinis den Auftakt zum Festival. Eine Installation mit tönenden Flammen, die den Mythos des Mediums Radio, seine technische Entwicklung und kulturelle wie politische Dimension thematisiert. Requiem for fossil fuels von Sam Auinger (A) und Bruce Odland (USA), eine zweite Klanginstallation der Inventionen, wird ebenfalls am 23. Juni 2004 in der Sophienkirche eröffnet.

Das erste Konzert der Inventionen findet am 24. Juni in den Sophiensælen mit dem Kammerensemble Neue Musik Berlin statt. Das Ensemble, bekannt für die Auseinandersetzung mit neuen und experimentellen Musikkonzepten, realisiert an diesem Abend drei sehr unterschiedliche Werke. Belit, eine raumbezogene Komposition für acht Instrumente und sechzehn Lichtquellen von Bernhard Gßl (A), verbindet Instrumentalklänge mit Licht- und Schattenprojektionen. Mit einer konkreten Visualisierung von Klängen, ihrer bildnerischen Materialisierung, beschäftigte sich Alvin Lucier (USA) in The Queen of the South für Instrumentalisten, schwingungsempfindliche Oberflächen, Streugut und Video. Mark Trayle (USA) verwendet die Eigenschaften des Wassers als kompositorische Metapher und schafft ein Netzwerk aus Musikern und digitalen Medien in bitpool.

Am 25. Juni wird das Streichquartett des Klangforums Wien das string quartet 1.3. des österreichischen Komponisten Wolfgang Mitterer in einer Version mit Live-Elektronik und Lichtprojektion uraufführen. Dieser wird eine instrumentale Fassung vorangestellt. Ein Schwerpunkt der Inventionen ist die Lautsprechermusik. So gibt es auch in diesem Jahr mehrere Gelegenheiten neue elektroakustische Kompositionen zu hören: An diesem Abend kommen die Kompositionen Black Ice von Robert J. Dow (USA) und object – obstacle von Hans Tutschku (D) zur Uraufführung.

Die Verbindung akustischer mit visuellen Ereignissen steht auch im Mittelpunkt des dritten Konzerts am 26. Juni: In Zusammenarbeit mit dem Wiener Cellisten Michael Moser verwirklicht Michael Maierhof (D) seine Komposition splitting 22 für Violoncello, 4-Kanal-Zuspielung und Video. Das Cello-Stück II von Rolf Julius (D), eine grafische Partitur, die Michael Moser umsetzen wird, und treffen für sechs Instrumente der südkoreanischen Komponistin Soo-Jung Shin mit dem Kammerensemble Neue Musik Berlin werden uraufgeführt. Klang- und Bildprojektionen lässt Kotoka Suzuki (Japan) ›kreisen‹, gemeinsam mit Claudia Rohrmoser (Video) und Thomas Seelig (Programmierung).

Das vierte und letzte Konzert am 27. Juni bezieht zwei weitere künstlerische Medien mit ein: Tanz und Film. So sind, neben den audible ecosystemics n.1 and n.2 für Live-Elektronik von Agostino Di Scipio (Italien), Werke mit Video und Tanz bzw. Film zu erleben: Gemeinsam mit der Tänzerin Kazue Ikeda spielt Shintaro Imai (Japan) seine Motion and Glitch Stud, Mario Verandi (Arg) führt einen Klang-Film für 2 Instrumente, Live-Elektronik und Projektion vor. Ein Film von Harun Farocki ist das visuelle Ausgangsmaterial, das von Live-Elektronik und den Solisten Andrea Neumann (Innenklavier) und Robin Hayward (Tuba) kommentiert wird. Den Abschluss bildet die elektroakustische Sprachkomposition Globalalia von Trevor Wishart (GB).

Veranstaltungsorte – Eintritt – Zeiten
Die Klanginstallationen eröffnen am 23. Juni in der Parochialkirche (Klosterstr. 67, Berlin-Mitte) um 18.00 Uhr und in der Sophienkirche (Große Hamburger Str. 31, Berlin Mitte) um 20.00 Uhr. Sie sind während des Festivals täglich von 14.00 bis 20.00 Uhr geöffnet und auch über den Festivalzeitraum hinaus zu besuchen (bis 1. August bzw. 4. Juli). Der Eintritt ist frei. Die Konzerte finden vom 24. bis 27. Juni jeweils um 19.00 Uhr in den Sophiensælen (Sophienstr. 18, Berlin-Mitte) statt. Eintritt: 10 Euro / ermäßigt 6 Euro (Abendkasse), Reservierung: Tel.: 030/28 35 266, E-Mail: karten@sophiensaele.com 


Weitere Informationen erteilen Ihnen gern: Folkmar Hein vom Studio für elektronische Musik der TU Berlin, Tel.: 030/314-22327 oder E-Mail: hein@kgw.tu-berlin.de, und Ingrid Beirer vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, Tel.: 030/20 22 08-28, Fax: 030/204 12 67 oder E-Mail: musik.berlin@daad.de

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