Medieninformation Nr. 231 - 14. September 2004 - Bearbeiter/in: caba |
[TU Berlin] [Pressestelle] [Medieninformationen] [<<] [>>]
Einladung zu der Vortragsreihe "Lebenszeugnisse"
Die Gesprächsreihe mit Zeitzeugen findet als gemeinsame Veranstaltung des Zentrums für Antisemitismusforschung und des Literaturforums im Brecht-Haus statt. Vorgestellt werden - durch Lesung, Gespräch und Diskussionen - Autorinnen und Autoren, die Erinnerungen aus der jüdischen Lebenswelt publizieren. Die Themen reichen vom jüdischen Alltag und der Diskriminierung in der NS-Zeit über den Holocaust und das Exil bis hin zur Erfahrung des Überlebens und den Schwierigkeiten des Erinnerns.
Am 23. September 2004 diskutiert Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin, mit dem Autor und Vorsitzenden der "Union des juifs pour la résistance et lŽentraide" Lucien Steinberg. Wir laden Sie herzlich dazu ein und bitten Sie, in Ihrem Medium auf dieses Gespräch hinzuweisen. Bitte leiten Sie diese Information auch an Ihre Kultur-/Feuilletonredaktion weiter:
Zeit: 23. September 2004, 20.00 Uhr
Ort: Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestr. 125, 10115 Berlin
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro; kein Kartenvorverkauf
Lucien Steinberg ist 17 Jahre alt, als er 1943 mit seiner Familie aufgrund der
zunehmenden antijüdischen Politik der rumänischen Regierung von Bukarest nach Haifa flieht. Nach Kriegsende entschließt er sich jedoch, nach Europa zurückzukehren, da Palästina ihm nicht zur neuen Heimat wird. Sein Weg führt ihn über Italien schließlich nach Paris. Dort beginnt Steinberg 1947 sein Studium der Politikwissenschaft und Geschichte. Er ist tätig für die Jewish Agency und arbeitet am Centre de Documentation Juive Contemporaine (Jüdisches Zeithistorisches Dokumentationszentrum) bei der Inventarisierung der
deutschen Bestände. In diesem Zusammenhang besucht er häufig das Bundesarchiv, reist durch ganz Deutschland und interviewt ehemalige Gestapo- und Wehrmachtsangehörige. Seit den 60er Jahren widmet sich Steinberg, in Erinnerung an seine jüdischen
Schulkameraden, die 1942 in Bukarest hingerichtet wurden, der Forschung über den jüdischen
Widerstand. Damit stellt er sich gegen das Klischee, die Juden hätten sich "wie Schafe zur Schlachtbank" führen lassen. Der Titel seines Hauptwerks lautet dementsprechend in der englischen Ausgabe
Not as a lamb.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Yasemin Shooman, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030/314-79403, Fax: -21136.