[TU Berlin] Medieninformation Nr. 252 - 11. Oktober 2004 - Bearbeiter/in: caba


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Ein "Lebensborn"-Schicksal oder: Die langsame Entdeckung der eigenen Biographie / Einladung zu der Vortragsreihe "Lebenszeugnisse"

Die Gesprächsreihe mit Zeitzeugen findet als gemeinsame Veranstaltung des Zentrums für Antisemitismusforschung und des Literaturforums im Brecht-Haus statt. Vorgestellt werden - durch Lesung, Gespräch und Diskussionen - Autorinnen und Autoren, die Erinnerungen aus der jüdischen Lebenswelt publizieren. Die Themen reichen vom jüdischen Alltag und der Diskriminierung in der NS-Zeit über den Holocaust und das Exil bis hin zur Erfahrung des Überlebens und den Schwierigkeiten des Erinnerns. 

Am 14. Oktober 2004 diskutiert Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin, mit der Autorin Gisela Heidenreich. Wir laden Sie herzlich dazu ein und bitten Sie, in Ihrem Medium auf dieses Gespräch hinzuweisen. Bitte leiten Sie diese Information auch an Ihre Kultur-/Feuilletonredaktion weiter:

Zeit: 14. Oktober 2004, 20.00 Uhr
Ort: Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestr. 125, 10115 Berlin
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro; kein Kartenvorverkauf

Gisela Heidenreich kommt 1943 in Oslo in einem der von SS-Reichsführer Heinrich Himmler gegründeten "Lebensborn"-Heime zur Welt. Die Mutter verleugnet das Kind, und so wächst das Mädchen zunächst in Bad Tölz bei ihrer Tante auf – vom Vater heißt es, er sei im Krieg gefallen. Mit 18 Jahren entdeckt Gisela Heidenreich, dass sie mit einer Lüge groß geworden ist: Ihr Vater, ein verheirateter ehemaliger SS-Offizier ist noch am Leben. Die Sehnsucht nach einem Vater ist so groß, dass sie seine Vergangenheit verdrängt und den Kontakt zu ihm sucht. 1993 fährt Gisela Heidenreich mit ihrer greisen Mutter nach Oslo, um den Ort ihrer Geburt zu sehen, doch das konsequente Schweigen der Mutter erschwert die Suche nach ihren Wurzeln. Die Autobiographie "Das endlose Jahr" schildert eindrucksvoll die Zerrissenheit einer Tochter zwischen Mutter- und Wahrheitsliebe und liefert zugleich einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit dem Mythos, der sich noch immer um den "Lebensborn e. V." rankt.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Yasemin Shooman, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030/314- 79403, Fax: -21136.

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