Medieninformation Nr. 103 - 31. Mai 2005 - Bearbeiter/in: bk |
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Hochschulteam der TU Berlin erhält den Mondialogo Engineering Award
DaimlerChrysler und die UNESCO haben gestern Abend in Berlin den mit insgesamt 300.000 Euro dotierten Mondialogo Engineering Award vergeben. Eine internationale Jury hat die Preise des ersten weltweiten Ideenwettbewerbs für nachhaltige technische Verbesserungen in Entwicklungsländern an die 21 besten Projektteams aus 28 Ländern verliehen. Zehn Monate lang hatten die Teams im interkulturellen Dialog an gemeinsamen Lösungsvorschlägen gearbeitet. Über 1.700 junge Ingenieure und Studenten aus 79 Nationen hatten sich an der Ausschreibung beteiligt und sich in 412 internationalen Teams zusammengefunden.
Unter den 21 Preisträgern ist auch ein Hochschulteam der TU Berlin, das gemeinsam mit ihren Teamkollegen aus Sambia die Auszeichnung und das Preisgeld in Empfang nahmen. Gemeinsam mit einem Team der TU Bergakademie Freiberg waren sie das einzige deutsche Team unter den Gewinnern. Sie erhalten ein Preisgeld in Höhe von 18.000 U$ Dollar.
Das Projekt der TU Berlin
Das Team der Technischen Universität Berlin entwickelte in Kooperation mit der Universität Lusaka aus Sambia ein ökologisches und nachhaltiges Projekt zur Verbesserung der sanitären Einrichtungen in Sambia. "Ecological and Sustainable Sanitation Project in Zambia" so der Titel des Projekts, in dem es um die
Verbesserung der sanitären Einrichtungen einer Grundschule in Sambia geht. Hintergrund dafür ist der starke Mangel an sanitären Einrichtungen in den armen Ländern der Welt. Neben Unterernährung ist verschmutztes Wasser die häufigste Ursache für hohe Sterblichkeit. Das Team entschied sich für eine Grundschule und erarbeitete ein Konzept zur Wasseraufbereitung. Folgende Kriterien sprachen für die Auswahl der
Grundschule: Die Schulleitung zeigte hohe Bereitschaft zur Unterstützung des Projektes, da die Schule über eine desolate Abwasserentsorgung verfügt. Darüber hinaus ist die Schule gut erreichbar und es gibt ausreichend landwirtschaftliche Flächen ringsherum.
Konventionelle Wasserentsorgungssysteme sind in diesem Zusammenhang nicht einsetzbar, da sie sowohl im Erwerb als auch in der Instandhaltung zu teuer sind. Das TU-Team hat gemeinsam mit Kollegen von der University of Zambia ein System entwickelt, durch das Urin und andere Stoffe aus dem Abwasser gelöst werden können. Diese Stoffe können als Dünger auf den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen genutzt werden. Das auf diese Art gereinigte Wasser kann für die Toiletten-Spülung verwendet werden. Diese Lösung bzw. der Lösungsweg ist übertragbar auf Standorte mit ähnlichen Randbedingungen in anderen Ländern. Das Preisgeld in Höhe von 18.000 U$ Dollar wird als Anschubfinanzierung für die Umsetzung eingesetzt.
Das Team
Barbara Wagner und Thilo Panzerbieter studieren beide das Fach Bauingenieurwesen an der TU Berlin. Dipl.-Ing. Reinhard Marth ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Institut für Wasserwirtschaft und
Hydroinformatik der TU Berlin. Chibesa Pensulo und Kasenga Hara sind Studierende der University of
Zambia.