Medieninformation Nr. 129 vom 17. Juni 2005 - Bearbeiter/-in: sn |
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Das Außenministerium der tschechischen Republik ehrt den Übersetzer und Essayisten Eckhard Thiele für seine Verdienste bei der Publikation der Buchreihe "Tschechische Bibliothek in deutscher Sprache in 33 Bänden"
Der Geehrte: Eckhard Thiele Foto: privat |
Der Übersetzer und Mitherausgeber der Edition "Tschechische Bibliothek in deutscher Sprache" Eckhard Thiele wird mit dem Gratias Agit Award 2005 geehrt. Der Preis wird vom tschechischen Außenministerium gestiftet und würdigt Personen und Einrichtungen, die sich um die Förderung der tschechischen Kultur verdient gemacht haben. Der Preis wird am 23. Juni in Prag vom tschechischen Außenminister Cyril Svoboda übergeben. Zu den diesjährigen Preisträgern gehört auch die Robert Bosch Stiftung Stuttgart, die die Herausgabe der "Tschechischen Bibliothek in deutscher Sprache" finanziert.
Die "Tschechische Bibliothek" erscheint seit 1999 in der Deutschen Verlagsanstalt unter der Schirmherrschaft der Präsidenten der Tschechischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland. Eckhard Thiele hatte 1995 das Projekt konzipiert, das Programm dafür erstellt und bis zum Erscheinen des ersten Bandes die Publikation vorbereitet. Seither ist er Mitherausgeber und Redakteur der Bibliothek. Deren geschäftsführender Herausgeber ist Prof. Dr. Hans Dieter Zimmermann vom Institut für Literaturwissenschaft der TU Berlin. Anliegen dieses Jahrhundertprojektes ist es, mit einer Sammlung herausragender, repräsentativer Werke der Literatur, Philosophie und Geistesgeschichte den deutschsprachigen Lesern den Reichtum der tschechischen Kultur zu erschließen und nahe zu bringen. Die Bücherreihe ist somit ein wichtiger Beitrag zur kulturellen Verständigung in Zeiten der EU-Osterweiterung.
Nachdem von den geplanten 33 Bänden mittlerweile 26 Bände erschienen sind, ist das Konzept aufgegangen. Kritiker sind voll des Lobes für die akribische, editorische Arbeit Eckhard Thieles und seiner Mitarbeiter. So schrieb die Neue Zürcher Zeitung: "Mit den ersten Bänden zeigen die Herausgeber eine ausgesprochen glückliche Hand." Und die Frankfurter Allgemeine Zeitung bekannte unlängst: "Die Beharrlichkeit und Sorgfalt, mit der die Herausgeber der Tschechischen Bibliothek ihre vier Bände pro Jahr vorlegen, kann man nur bewundern." Eine Fundgrube für Kenner und Liebhaber sei die Bibliothek längst geworden.
Diese Anerkennung gilt vor allem Eckhard Thiele, der jeden Band editorisch betreut, jede Übersetzung Satz für Satz mit dem Original vergleicht und die Arbeit der Übersetzer und der anderen Mitarbeiter koordiniert. Die hohe Qualität der "Tschechischen Bibliothek" ist so maßgeblich sein Verdienst.
Eckhard Thiele wurde 1944 in Garlipp in der Altmark geboren. An der Universität in Leipzig studierte er slawische Sprachen. Seit 1966 ist er freier Übersetzer, Essayist, Kritiker und Herausgeber. Er arbeitete für den Aufbau-Verlag Berlin, den Reclam-Verlag Leipzig, den Verlag Volk und Welt Berlin und seit den siebziger Jahren auch für westdeutsche Verlage. 1994 promovierte er an der TU Berlin über "Literatur nach Stalins Tod. Ein Vergleich von Sowjetliteratur und DDR-Literatur".
Für die "Tschechische Bibliothek" übersetzte er Werke von Karel Hynek Mßcha und Karel Čapek, über den er in den achtziger Jahren auch eine Biographie geschrieben hatte. Unter den bisher erschienenen Bänden sind Werke von Jaroslav HaÜek, Bohumil Hrabal, Jakub Deml, Richard Weiner oder Jiří Weil. 2007 soll die Reihe abgeschlossen sein.
Im Internet finden sie die "Tschechische Bibliothek" unter: http://www.tschechische-bibliothek.de