Medieninformation Nr. 258 vom 7. November 2005 - Bearbeiter/-in: bk |
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Einladung Festvortrag von Dr. Manfred Gentz und Preisverleihung bei der Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V.
"Kapitalmarktvertrauen durch zusätzliche Regelungen für Corporate Governance
und Rechnungslegung?" lautet der Titel des Vortrags von Dr. Manfred Gentz, den
er im Rahmen einer Festveranstaltung hält, zu der der Präsident der TU Berlin
gemeinsam mit der Gesellschaft von
Freunden der TU Berlin e.V. einladen.
Corporate Governance lässt sich als die Summe der Regeln erklären, die für die
Führung von Unternehmen und deren Transparenz gelten. Dazu gehören die Prozesse
zur Entscheidungsfindung, zur organisatorischen Umsetzung und deren Kontrolle.
Diese Regeln können auf Gesetzen und Verordnungen, auf Empfehlungen und/oder
freiwilligen, unternehmens-spezifischen Festlegungen beruhen. Um verloren
gegangenes Vertrauen, z.B. der Anleger, auf dem Kapitalmarkt wieder zu gewinnen,
wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Gesetze und Regeln erlassen. Ob
diese jedoch immer förderlich sind, damit wird sich Manfred Gentz in seinem
Vortrag beschäftigen.
Dr. Manfred Gentz, 1942 in Riga geboren, war von 1998 bis 2004 Vorstandsmitglied
der DaimlerChrysler AG. Seit vergangenem Jahr ist er Präsident der Gesellschaft
von Freunden der TU Berlin e.V.
Im Rahmen der Festveranstaltung werden außerdem durch die die Firma
BDO Deutsche Warentreuhand
Aktiengesellschaft hervorragende Arbeiten, die an der TU Berlin auf dem
Gebiet der Betriebswirtschaftslehre entstanden sind ausgezeichnet. Die Firma
gehört sowohl national als auch international zu den größten
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Der mit 3.000 Euro dotierte BDO-Preis wird in
diesem Jahr an die beiden TU-Absolventen Dr. Arne Flemming und Dr. Holger Lemcke
vergeben.
Wir möchten Sie hiermit zu dem Festvortrag und zu der Preisverleihung
einladen.
Zeit: am Mittwoch, dem 9. November 2005, 17.00 Uhr c.t.
Ort: TU Berlin, Raum H 1058, Hauptgebäude, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin
"Integrierte Zielplanung und Gesamtergebnisrechnung in Finanz- und Kreditinstituten" ist der Titel der Dissertation von
Dr. Holger Lemcke, die er am Institut für Betriebswirtschaftslehre angefertigt hat.
In der Dissertation befasst sich Holger Lemcke mit der Gesamtergebnisrechnung in Finanz- und Kreditinstituten. Diese wird erstmalig als ein umfassendes Gleichungsmodell dargestellt, welches im Lichte der Theorie der integrierten Zielverpflichtungsplanung planungslogisch
interpretiert wird. Durch die in der Dissertation dargestellten Gleichungssysteme der
Kalkulationskomponenten Zins-, Risiko-, Betriebs- und Zentralergebnisrechnung ist es möglich, eine geschlossene und in sich konsistente modellbasierte Planung des Gesamtergebnisses in Kredit- und Finanzinstituten vorzunehmen.
Der 1968 geborene Holger Lemcke studierte zwischen 1990 und 1994
Betriebswirtschaftslehre an der TU Berlin. Im Anschluss arbeitete er zunächst bei der Landesbank Berlin und später bei der Bankgesellschaft Berlin. 2001 wechselte er zur LPFV Finanzbeteiligungs- und Verwaltungs GmbH. Seit 2002 arbeitet er dort als Abteilungsleiter in der Abteilung
Risikocontrolling. Parallel zu dieser Tätigkeit fertigte er seine Dissertation an, die am Fachgebiet
Unternehmensführung und Controlling von Prof. Dr. Eckard Zwicker betreut wurde.
Dr. Arne Flemming fertigte seine Dissertation ebenfalls am Institut für
Betriebswirtschaftslehre unter der Betreuung von Prof. Dr. Eckard Zwicker an. "Integrierte Plankostenrechnung mit SAP R/3 unter Verwendung von INZPLA-Gleichungsmodellen" ist der Titel seiner Arbeit.
Die Plankostenrechnung ist ein wichtiges Steuerungsinstrument eines Unternehmens. An der Erstellung einer solchen Plankostenrechnung sind häufig mehrere Personen beteiligt, die
jeweils einzelne Teilpläne der Plankostenrechnung bearbeiten. Alle Teilpläne müssen zu einer in sich abgestimmten Gesamtplanung der Kosten führen, was einen erheblichen
Arbeitsaufwand zur Folge hat, der mit der Größe und Komplexität der Plankostenrechnung ansteigt. Die Plankostenrechnung wird in der Regel mit EDV-Systemen durchgeführt, welche die
Abstimmung der Teilpläne weitgehend unterstützen sollten. Das am häufigsten verwendete EDV-System zur Erstellung einer Plankostenrechnung ist das R/3-System der SAP AG. Dr. Arne Flemming kam zu dem Schluss, dass das R/3-System nur eine unzureichende
Unterstützung bei der Abstimmung der Planungsaufgaben bietet. Aus diesem Grund entwickelte er eine Schnittstelle, welche die R/3-Plankostenrechnung mit einem Planungssystem namens INZPLA verbindet, um die fortschrittlicheren Abstimmungs- und Planungsfunktionen des INZPLA-Systems auch für R/3-Anwender nutzbar zu machen. Diese Schnittstelle ist bereits bei mehreren Unternehmen getestet worden und beweist die praktische Anwendbarkeit der Arbeit.
Arne Flemming, 1975 geboren, studierte bis 2001 Betriebswirtschaftslehre an der TU Berlin und
arbeitete im Anschluss als Unternehmensberater. Zwischen 2002 und 2005 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Betriebswirtschaftslehre. Seit August 2005 ist er bei der Bosch Rexroth AG tätig.