[TU Berlin] Medieninformation Nr. 83 - 3. Mai 2005 - Bearbeiter/in: pp


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Abendliche Brutgesänge

Akademische Hilfe für Mauersegler – Naturschutzprojekt an der TU Berlin


Architekt und Tierschützer Klaus Roggel befestigt 
die Nistkästen am Turmzimmer des TU-Altbaus
Foto: TU Berlin/Pressestelle                Download

Seltenen Besuch erwartet die TU Berlin in diesem Sommer. Doch dieses Mal handelt es sich nicht um akademische oder politische Würdenträger, sondern um Wohnungssuchende, denen die TU Berlin Obdach bietet: Mauersegler, kleine schwarze Vögel, die fast ihr ganzes Leben in der Luft verbringen und deren Bestand in Deutschland mittlerweile stark gefährdet ist. 

Ein Tierfreund, Architekt und TU-Alumnus Klaus Roggel, hatte sich an seine alte Alma Mater gewandt und das Schicksal der kleinen Kunstflieger geschildert: Durch Gebäude-, Dach- und Fassadensanierungen können die ortstreuen Vögel immer seltener in ihre angestammten Quartiere in der Stadt zurückkehren und dort ihre Jungen aufziehen. Bis zu 50 000 Brutplätze gehen dadurch jährlich verloren. In der TU-Bauabteilung sowie der Abteilung Sicherheitstechnische Dienste und Umweltschutz (SDU) war er auf offene Ohren gestoßen, und so konnten Klaus Roggel und die Tierschutz-Organisation äDie Tierpaten“ am 3. Mai an den Fenstern am Turm des Erweiterungsbaus zehn Nistkästen anbringen. Systematisch wollen "die Tierpaten" den Mauerseglerschutz auf die zehn größten Städte Deutschlands ausweiten. In Berlin ist damit der Anfang gemacht. Die Turmfenster des TU-Sandsteingebäudes bieten den Felsenbrütern, die südlich der Sahara überwintern und zur Brut zurückkehren, optimale Brutbedingungen und Schutz vor der Witterung. Mitglieder studentischer Vereine der TU-Wirtschaftsingenieure, die hinter den Fenstern residieren, erklärten sich bereit, abendlich bei geöffneten Fenstern eine CD mit Brutgesängen abzuspielen, um die Mauersegler anzulocken, die Ende April, Anfang Mai die Stadt auf der Suche nach Nistplätzen durchkreuzen. 

TU-Alumnus Klaus Roggel wird sich weiter um die neuen Siedler kümmern. "Doch man muss Geduld haben", warnt er. "Meist klappt es nicht im ersten Jahr, weil die Mauersegler die Plätze erst mal nur ausspähen." Wer doch schon mal in die Kinderstube schauen will, wird auf der ausführlichen Website von Klaus Roggel fündig.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Klaus Roggel, Tel.: 030/ 88 62 93 53, E-Mail: info@klausroggel.de, Thomas Albrecht, Technische Universität Berlin, Sicherheitstechnische Dienste und Umweltschutz, Tel.: 030- 314-21392, E-Mail: T.Albrecht@tu-berlin.de, Internet: www.mauersegler.klausroggel.de

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