[TU Berlin] Medieninformation Nr. 126 vom 23. Mai 2006 - Bearbeiter/in: bk

   

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Wissenschaft ist ein Wirtschaftsmotor

TU Berlin befragte ihre Existenzgründer: TU-Absolventen gründen besonders erfolgreich im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie

Unternehmensgründungen von TU-Absolventinnen und Absolventen sind erfolgreich. Sie konnten sowohl ihren Umsatz als auch die Mitarbeiterzahlen in den letzten Jahren stetig steigern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, die die TU Berlin Ende letzten Jahres unter ihren Alumni durchgeführt hat und an der sich bundesweit 189 Firmen beteiligt hatten. Sie erwirtschafteten im Jahr 2004 einen Umsatz in Höhe von 1,346 Milliarden Euro und stellten im Jahr 2005 11.712 Arbeitplätze bereit.

Besonders stark: Informations- und Kommunikationstechnologie
Die meisten Arbeitsplätze und den stärksten Umsatz weisen dabei die Unternehmen auf, die im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK) tätig sind. Allein die 29 Firmen, die in dieser Branche aktiv sind, erwirtschafteten einen Umsatz in Höhe von 836 Millionen Euro. Bei den Mitarbeiterzahlen sieht es ähnlich aus. Mehr als die Hälfte der 11.712 Arbeitsplätze im Jahr 2005 wurden in der IuK-Branche bereitgestellt. Hier gab es im vergangenen Jahr insgesamt 6762 Stellen. Stark sind auch die 14 Unternehmen in den Bereichen Logistik und Fahrzeug- und Verkehrstechnik. In diesen Firmen gab es im letzten Jahr 2862 Arbeitsplätze, und sie erwirtschafteten im Jahr 2004 insgesamt rund 268 Millionen Euro.

Steigerung des Umsatzes und der Mitarbeiterzahlen
Wie haben sich die Unternehmen von TU-Alumni entwickelt? Sie sind erfolgreich. Sie steigerten nicht nur ihren Umsatz um rund 300 Millionen Euro Umsatz innerhalb von zwei Jahren – sie haben auch neue Arbeitsplätze geschaffen. Zwischen 2004 und 2005 entstanden bundesweit 888 neue Stellen. Auch hier zeigt der Blick auf den Bereich IuK, mit rund 400 neu geschaffenen Stellen innerhalb eines Jahres, den größten Zuwachs. 

Vor einigen Jahren sah dies noch ganz anders aus. Denn schon 2001 und 2002 befragte die TU Berlin "ihre" Existenzgründer. Bei den 92 Firmen, die sich damals an den Umfragen beteiligten, fielen zwischen 2001 und 2002 bundesweit 520 Stellen weg. Auch in diesen Jahren gab es die meisten Unternehmen in der Informations- und Kommunikationstechnologiebranche – sie verzeichneten jedoch auch den stärksten Stelleneinbruch. Gingen doch, als unmittelbare Folge des Zusammenbruchs der New Economy, innerhalb eines Jahres 350 Arbeitsplätze verloren. 

Branchenzuordnung, gründungsstärkste Fakultät, Rechtsformen
Bei der Branchenzuordnung dominieren die Informations- und Kommunikationstechnik (IuK Technik), gefolgt von den Bereichen Verkehr/Logistik, Handel, Maschinen- und Anlagenbau, Medizintechnik, Bio- und Lebensmitteltechnologie und dem Immobilien- und Facility-Management. Gründungsstärkste Fakultät ist mit weitem Abstand die Fakultät V, Verkehrs- und Maschinensysteme. 42 Unternehmen kommen aus diesem Bereich. Bevorzugte Rechtsformen sind Kapitalgesellschaften, rund 64 Prozent der ausgewerteten Unternehmen sind GmbHs und AGs.

Hohe Bereitschaft zur Unterstützung junger Gründer aus der TU Berlin
Befragt wurden die TU-Alumni auch nach ihrer Bereitschaft, junge Gründerinnen und Gründer aus der TU Berlin zu unterstützen. Auch hier kam es zu positiven Ergebnissen. 96 von ihnen würden als Referent an ihre ehemalige Universität kommen, zum Beispiel um über ihre Erfahrungen im Rahmen der Unternehmensgründung zu berichten. 69 Unternehmer und Unternehmerinnen würden sich als Coach zur Verfügung stellen. Sogar strategische Allianzen und Venture Capital-Beteiligungen können sich 31 von ihnen vorstellen. Als Berater würden 19 Gründer und Gründerinnen tätig sein. 

TU Berlin unterstützt aktiv Gründungen aus der Universität 
Im Jahr 2004 startete die TU Berlin eine neue Existenzgründerinitiative, durch die Studierende und Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frühzeitig auf eine mögliche Existenzgründung vorbereitet werden sollen. Die Gründerinitiative wird finanziert aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und besteht aus drei aufeinander abgestimmten Projekten (Human Venture, Venture Campus und Entrepreneurial Research Teams). Im Projekt Human Venture können die Teilnehmer Schlüsselkompetenzen wie Präsentations- und Kommunikationsfähigkeiten oder Akquisetechniken erwerben. Im Projekt Venture Campus geht es um betriebswirtschaftliche Kompetenzen und um Unterstützung bei der Erstellung eines Business-Plans. Und bei Entrepreneurial Research Teams geht es um die Förderung von Ausgründungen interdisziplinärer Forschungsteams. 

Das Projekt "Human Venture" wurde kürzlich als Best-Practice Projekt der Förderperiode 2000-2006 beim Europäischen Sozialfonds (ESF) ausgezeichnet. In den letzten eineinhalb Jahren gab es rund 140 Teilnehmer und Teilnehmerinnen in dem Projekt Human Venture. Von diesen gaben 20 Personen nach der Absolvierung des Programms an, selbstständig tätig zu sein und 16 weitere planen eine Selbstständigkeit.

Erfolgreich ist die TU Berlin auch bei ihren ExistSeed-Förderungen, durch das das Bundesministerium für Bildung und Forschung innovative und technologieorientierte Gründungsvorhaben aus Hochschulen bei der Ausarbeitung des Businessplanes und der konkreten Gründungsvorbereitung mit bis zu 30.000 Euro über 12 Monate fördert. Umfangreiche Beratung und Unterstützung bei der Antragsstellung erhalten die potenziellen Gründerinnen und Gründer dabei vom Servicebereich Kooperationen Patente Lizenzen der TU Berlin. Aus der TU Berlin werden zur Zeit vier Unternehmensgründungen über das Exist Seed-Programm gefördert. Damit hat die TU Berlin die höchste Anzahl der Förderungen im Vergleich zu den anderen Hochschulen in Berlin. 

Auch beim alljährlich stattfindenden Businessplan-Wettbewerb Berlin Brandenburg (BPW) steht die TU Berlin, was die Anzahl der eingereichten Geschäftspläne angeht, im Vergleich zu den anderen Berliner Hochschulen sehr gut da. Im Wettbewerb um den BPW-Hochschulpreis "Ideenschmiede 2006" führt in Berlin in der zweiten Stufe die TU Berlin.

Auch TU-Alumni unterstützen junge Gründer
Über das nationale Alumni-Programm, das vom Presse und Informationsreferat der TU Berlin geleitet wird, hält die TU Berlin Kontakt zu mehr als 600 Gründerinnen und Gründern. Diese wurden auch im Rahmen der Gründerumfrage angeschrieben. Darüber hinaus werden sie in die Gründerinitiative einbezogen. Sie kehren als Referenten in ihre ehemalige Universität zurück und geben angehenden Unternehmensgründern Einblick in ihre "Gründungsgeschichte". Die Bereitschaft der Alumni, auf diese Weise angehende Gründerinnen und Gründer zu unterstützen ist sehr hoch. Darüber hinaus übernehmen sie eine Art Vorbildfunktion und wirken auf die Teilnehmer der Seminare sehr motivierend. 

Informationen zur Studie
Durchgeführt wurde die Umfrage vom Servicebereich Kooperationen Patente Lizenzen (KPL) gemeinsam mit dem Presse- und Informationsreferat, das das nationale Alumni Programm leitet. Befragt wurden Absolventinnen und Absolventen der TU Berlin, die in den vergangenen rund 30 Jahren eine eigene Firma gegründet oder übernommen haben bzw. maßgeblich an der Gründung beteiligt waren. Bundesweit wurden 614 Unternehmen befragt, 189 von ihnen antworteten, davon 148 Firmen aus Berlin. 

Auf Wunsch stellen wir Ihnen gerne den Kontakt zu Teilnehmerinnen und Teilnehmern der TU-Gründerinitiative und zu Existenzgründern der TU Berlin her.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Wolfgang Krug, Servicebereich Kooperationen Patente Lizenzen, TU Berlin, Tel.: 030/314-21459, wolfgang.krug@tu-berlin.de  und Dr. Kristina R. Zerges, Leiterin Presse- und Informationsreferat der TU Berlin, Tel.: 030/314-23922, E-Mail: pressestelle@tu-berlin.de  
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