Medieninformation Nr. 145 vom 12. Juni 2006 - Bearbeiter/in: sn |
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Prof. Dr. Rainer Kasperzak beschäftigt sich mit der monetären Bewertung von immateriellen Vermögenswerten. Er lehrt an der TU Berlin das Fachgebiet "Rechnungslegung"
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Wie legt man den Geldwert einer Marke fest wie zum Beispiel von Nivea, Coca Cola oder Porsche? Wie viel sind eigentlich die Kundenbeziehungen von Schering bei einem eventuellen Verkauf des Unternehmens wert? Unbestritten ist, dass die Patentierung von Forschungsleistungen auch für die Universitäten ein zunehmend wichtiger Erfolgsindikator sind. Doch lässt sich der Wert eines gewerblichen Schutzrechtes zuverlässig bestimmen? Und wie geht der Bewerter mit der Methodenvielfalt um, die zu enormen Bandbreiten führen kann?
Mit diesen Fragestellungen aus dem Bereich der monetären Bewertung von immateriellen Vermögenswerten und deren Abbildung in internationalen Konzernabschlüssen beschäftigt sich Prof. Dr. Rainer Kasperzak, der am Institut für Betriebswirtschaftslehre das Fachgebiet "Rechnungslegung" lehrt.
Kasperzak forscht an der Entwicklung einheitlicher, wissenschaftlich fundierter Methoden sowie Instrumentarien zur Bewertung so genannter weicher Faktoren eines Firmenwertes. Dazu zählen zum Beispiel Markennamen oder auch entwickelte Technologien. Subjektives Ermessen soll bei der Bewertung weitgehend ausgeschlossen werden. "Noch steckt die Forschung auf diesem Gebiet in den Anfängen", sagt Prof. Dr. Rainer Kasperzak, "aber die Notwendigkeit ist enorm, da durch einen Beschluss der EU, Konzernabschlüsse börsennotierter Kapitalgesellschaften vornehmlich an den Informationsinteressen der Aktionäre auszurichten sind." Bei einer Firmentransaktion müsse nachvollziehbar werden, wofür eigentlich die Millionen oder Milliarden auf den Tisch gelegt wurden, so Kasperzak. Dabei sollen dem Kapitalmarkt nicht nur mehr Informationen zur Verfügung gestellt werden, sondern vor allem glaubwürdige.
Weitere Schwerpunkte seiner Forschung sind die Unternehmensbewertung sowie die wert-orientierte Unternehmensberichterstattung. Bei letzterem geht es darum, dass Unternehmen darstellen müssen, wie es ihnen gelungen ist, im Sinne der Aktionäre die Wertorientierung des Unternehmens erfolgreich umzusetzen und voranzutreiben. Auch da spielt die Bewertung immaterieller Güter wieder eine Rolle.
Prof. Rainer Kasperzak studierte Betriebswirtschaft in Duisburg und promovierte und
habilitierte sich an der Philips-Universität in Marburg. Umfangreiche Praxiserfahrungen sowie
vielfältige Kontakte sammelte er zum Beispiel bei PricewaterhouseCoopers, einer großen international agierenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft. Von diesen
Kontakten profitieren nun auch die Studierenden. Gastvorträge von Managern oder
unternehmensorientierte Workshops ermöglichen den Studierenden, frühzeitig Kontakte in die Wirtschaft zu knüpfen und sich für eine spätere Beschäftigung in diesen Unternehmen zu empfehlen.