[TU Berlin] Medieninformation Nr. 152 vom 19. Juni 2006 - Bearbeiter/in: caba

   

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"Der Himmel in den Pfützen – Ein Leben zwischen Galizien und dem Kurfürstendamm"

Einladung zu der Vortragsreihe "Lebenszeugnisse"

Die Gesprächsreihe mit Zeitzeugen findet als gemeinsame Veranstaltung des Zentrums für Antisemitismusforschung und des Literaturforums im Brecht-Haus statt. Vorgestellt werden - durch Lesungen, Gespräche und Diskussionen - Autorinnen und Autoren, die Erinnerungen aus der jüdischen Lebenswelt publizieren. Die Themen reichen vom jüdischen Alltag und der Diskriminierung in der NS-Zeit über den Holocaust und das Exil bis hin zur Erfahrung des Überlebens und den Schwierigkeiten des Erinnerns. 

Am 29. Juni 2006 diskutiert Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin, mit Anatol Gotfryd. Wir laden Sie herzlich zu dieser Veranstaltung ein und bitten Sie, in Ihrem Medium auf dieses Gespräch hinzuweisen. Bitte leiten Sie diese Information auch an Ihre Kultur-/Feuilletonredaktion weiter:

Zeit: Donnerstag, den 29. Juni 2006, 20.00 Uhr
Ort: Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestr. 125, 10115 Berlin
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro; kein Kartenvorverkauf

Anatol Gotfryd wird 1930 als Sohn einer jüdisch-großbürgerlichen Familie im polnischen Galizien geboren. Vor der Deportation nach Auschwitz kann sich der Zwölfjährige nur durch den Sprung aus einem Güterwaggon retten, die nächsten Jahre bis 1945 lebt er als Illegaler auf ständiger Flucht. Nach der Befreiung durch die Sowjets schlägt sich Gotfryd in Lublin als Zigarettenverkäufer auf dem Schwarzmarkt durch und studiert dann Zahnmedizin in Breslau, das inzwischen Wroclaw heißt. Doch schon bald flieht er vor der zunehmenden Bedrückung der kommunistischen Herrschaft nach West-Berlin. Er eröffnet eine Praxis am Kurfürstendamm und taucht in die faszinierende Welt der westlichen Avantgarde ein, wo er fast allen begegnet, die im künstlerischen Leben der Nachkriegszeit eine Rolle spielen – von Günter Grass und Samuel Beckett über Joseph Beuys, Georg Baselitz und Markus Lüpertz bis hin zu Peter Stein und Georges Tabori. Anatol Gotfryd erzählt von einem umhergeworfenen Leben, das, so meint der Autor, dennoch immer unter einem Glücksstern stand.


Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Yasemin Shooman, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, Tel.: 030/314-79403, Fax: -21136.
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