Medieninformation Nr. 197 vom 31. August 2006 - Bearbeiter/in: pp |
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TU-Wissenschaftler stellen auf der
IFA Verfahren vor, Werbung in Videostreams sicher aufzuspüren und auszuschalten
Bisher konnten unerwünschte Werbesendungen in Fernseh- und Videostreams nur
aufgefunden und markiert werden. Wissenschaftler der TU Berlin erfanden nun ein
Verfahren, das unerwünschte Werbung sicher erkennen und automatisch entfernen
kann. Das System wird nun weltweit erstmalig auf der
Internationalen
Funkausstellung Berlin am Stand der TU-Servicegesellschaft, Halle 5.3
vorgestellt.
Zeit ist Geld – auch beim Betrachten von Videos oder Fernsehsendungen, zum
Beispiel im Internet. Nicht jeder ist bereit, den Werbestrategen seine Zeit zu
opfern. Es gibt zwar inzwischen Systeme, die potenzielle Werbeinhalte erkennen
können. Es haperte jedoch bislang an der Zuverlässigkeit.
Die neue, am Fachgebiet
Nachrichtenübertragung der TU Berlin von Prof. Dr.-Ing. Thomas Sikora
entwickelte Technologie, ermöglicht nun eine deutlich zuverlässigere Erkennung
in Echtzeit. Die Erfinder um Dr.-Ing. Ronald Glasberg identifizierten bei Tests
mit repräsentativen Videosequenzen 93 Prozent der vorhandenen Werbung. Über 99
Prozent der Inhalte, die keine Werbesendungen waren, wurden auch als solche
erkannt.
Diese hohe Zuverlässigkeit beruht auf der speziellen Auswahl und Verarbeitung
von werbetypischen Merkmalen. So genannte Deskriptoren gemeinsam mit einem
Klassifikationssystem ermöglichen eine größtenteils vollständige automatische
Bearbeitung von Videoinhalten. Die Technologie ist sowohl für den Massenmarkt
interessant, zum Beispiel in Verbindung mit Rekordern zur Videoaufzeichnung, als
auch für Unternehmen, zum Beispiel zur automatischen Klassifikation von
Videodaten für das Internet und Suchmaschinen. Die Erfindung ist bereits zum
Patent angemeldet und wird von der ipal GmbH
vermarktet, mit der die TU Berlin bereits seit 2001 eine aktive Patentierungs-
und Verwertungspolitik betreibt. Die ipal ist der gemeinsame Patentverbund der
Berliner Hochschulen. Die ipal prüft dabei die Schutzfähigkeit und das
Verwertungspotential einer technologischen Entwicklung. Sie sorgt für einen
ausgewogenen, dem Wert der Technologie angepassten Rechtsschutz und engagiert
sich für eine zeitnahe Vermarktung der Innovation.
Das Fachgebiet Nachrichtenübertragung von Prof. Thomas Sikora ist Teil des
Instituts für Telekommmunikationssysteme. 25 wissenschaftliche Mitarbeiter
befassen sich dort in Forschung und Lehre hauptsächlich mit der inhaltsbasierten
Analyse, Beschreibung, Segmentierung, Klassifikation und Codierung von Sprach-,
Audio- und Videodaten. Aktuell ist das Fachgebiet auch an dem europäischen
Exzellenznetzwerk K-Space, 3DTV und an der Standardisierung der verlustlosen
MPEG-4-Audiocodierung beteiligt.
Informationsmaterial ist am Stand der TU Servicegesellschaft GmbH auf der
Internationalen Funkausstellung vom 1. – 6. September 2006, Halle 5.3
erhältlich.