Medieninformation Nr. 260 vom 31. Oktober 2006 - Bearbeiter/in: cho |
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Ausstellung "Staatsarchitektur der Weimarer Republik" in der Plansammlung der TU-Universitätsbibliothek / Einladung zur Eröffnung am 2.11.
Am 2. November 2006 wird die Ausstellung "Staatsarchitektur der Weimarer Republik" in der Plansammlung der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin eröffnet. Die Ausstellung spiegelt die umfangreichen baupolitischen Aktivitäten der Weimarer Republik von 1920 bis 1933 wider. Zugleich gewährt sie einen Einblick in die damals lebhaft geführte Diskussion über die Frage, wie man die neue Staatsform Demokratie und die neue Kunstform der Moderne verbinden könnte. Die Ausstellung mit zahlreichen Werken aus dem umfangreichen Bestand der TU-Plansammlung ist vom 6. November 2006 bis zum 2. Februar 2007 im Architekturgebäude, Straße des 17. Juni 150/152, 10623 Berlin zu sehen. Geöffnet: Montag bis Donnerstag, 12.00 bis 16.00 Uhr und nach Vereinbarung.
Wir laden Sie herzlich zur Eröffnung ein und bitten Sie, in Ihrem Medium auf die Ausstellung hinzuweisen. Bitte leiten Sie die Medieninformation an Ihre Kultur- und Feuilletonredaktion weiter.
Zeit: am Donnerstag, dem 2. November 2006, 18.00 Uhr
Ort: Galerie der Plansammlung der Universitätsbibliothek der TU Berlin, Architekturgebäude, Straße des 17. Juni 150/152, 10623 Berlin
Pressevorbesichtigung
Medienvertreterinnen und -vertreter haben die Möglichkeit, an einer Pressevorbesichtigung der Ausstellung teilzunehmen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Zeit: am Donnerstag, dem 2. November 2006, 11.00 Uhr
Ort: Galerie der Plansammlung der Universitätsbibliothek der TU Berlin, Architekturgebäude, Straße des 17. Juni 150/152, 10623 Berlin
Begleitband zur Ausstellung
Als Begleitband zur Ausstellung dient das Buch »Die Staatsarchitektur der Weimarer Republik« von Christian Welzbacher. Es ist in der Ausstellung oder im Buchhandel erhältlich (Lukas
Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-936872-62-7, € 48,-).
Hans Poelzig, Entwurf für die Erweiterung des Reichstagsgebäudes (1929): Perspektivische Ansicht des Bibliotheksneubaus, Kohle auf Transparent, 86 x 128 cm. Plansammlung der UB der TU Berlin, Inv. Nr. HP 034,003. Download |
Bedeutende Bauten entstanden während der Weimarer Republik
Staatsarchitektur ist immer Repräsentationsarchitektur: künstlerisch geformte Politik. Dies gilt auch für die Demokratie von Weimar, von der es lange hieß, sie habe keine Staatsarchitektur hervorgebracht. Zwischen 1920 und 1933 entstanden in der Hauptstadt Berlin die
Reichsschuldenverwaltung, die Erweiterung der Reichskanzlei, das Haus des Rundfunks und das Deutsche Sportforum. Außerdem wurde der Wettbewerb für die Erweiterung der Reichsbank
abgeschlossen.
Gleichzeitig errichtete die Republik in mehreren deutschen Städten »Reichsdankhäuser«. Im Ausland vertrat die Avantgarde den Staat, darunter Planer wie Otto Bartning und Walter Gropius. Das berühmteste Beispiel dieser Staatsarchitektur ist bis heute ein frühes Hauptwerk der Moderne, der Deutschland-Pavillon, den Ludwig Mies van der Rohe 1929 anlässlich der Weltausstellung in Barcelona errichtete. Neben den ausgeführten Bauten waren es auch zahlreiche Wettbewerbe, die für ständige Diskussionen zwischen Politikern und Architekten sorgten, wie eigentlich die neue Staatsform der Republik und die neue Kunstform der Moderne in Einklang gebracht werden könnten.
Dank der herausragenden Bestände der TU Plansammlung ist es möglich, einige der
wichtigsten Projekte anhand von großformatigen Originalzeichnungen zu präsentieren. Im Mittelpunkt stehen dabei das »Reichshaus« von Otto Kohtz, eine 200 Meter hohe Stufenpyramide, die direkt neben dem Reichstag entstehen sollte, und Hans Poelzigs Planungen für den Berliner
Spreebogen zwischen 1926 und 1930, die er stetig variierte, erweiterte und schließlich mit einem Fächer aus zehn Hochhäusern krönte. Die Ausstellung zeigt diese Projekte im Kontext weiterer, zum Teil realisierter Staatsplanungen und entwirft so ein Bild der umfangreichen baupolitischen
Aktivitäten der Weimarer Republik.