Medieninformation Nr. 279 vom 21. November 2006 - Bearbeiter/in: bk |
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Nobelpreisträger Robert H. Grubbs hält Bohlmann-Vorlesung an der TU Berlin
Der Nobelpreisträger für Chemie des Jahres 2005, Prof. Dr. Robert H. Grubbs, wird die diesjährige Bohlmann-Vorlesung am Institut für Chemie der TU Berlin halten. Zur Bohlmann-Vorlesung lädt die TU Berlin gemeinsam mit der Schering-Stiftung ein. Im Anschluss an die Vorlesung wird der Schering-Preis verliehen, mit dem herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Chemie ausgezeichnet werden.
Die Bohlmann-Vorlesung wurde nach der Emeritierung des langjährigen Leiters des Instituts, des 1991 verstorbenen Prof. Dr. Ferdinand Bohlmann, eingerichtet. Für diese Veranstaltung, die über den Rahmen einer gewöhnlichen wissenschaftlichen Vorlesung hinausgeht, wählen die Veranstalter gemeinsam herausragende Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus. Der Schering-Preis wird seit 1986 durch die Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V. für hervorragende Dissertationen auf dem Gebiet der Chemie vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert. In diesem Jahr wird Dr. Marc-Georg Willinger mit dem Preis geehrt.
Wir laden Sie herzlich zur Bohlmann-Vorlesung und der anschließenden Schering-Preis-Verleihung ein:
Zeit: am Freitag, dem 24. November 2006, 16.00 Uhr c.t.
Ort: TU Berlin, Altes Chemiegebäude, Hörsaal C 130, Straße des 17. Juni 115, 10623 Berlin
Zur Bohlmann-Vorlesung
"Olefin Metathesis: from Fundamental Science to Applications" lautet der Titel des Vortrags von Prof. Dr. Robert H. Grubbs vom California Institute of Technology (Caltech), Pasadena, USA. Im Mittelpunkt von Robert H. Grubbs Forschung steht die Untersuchung von Katalysatoren für die Olefin-Metathese, eine Syntheseart für Polymere. Diese Arbeiten bilden eine bedeutende
Grundlage für die synthetische Herstellung wichtiger Materialien sowohl im pharmazeutischen und
medizinischen Bereich als auch bei der Entwicklung neuer Werkstoffe.
Robert H. Grubbs, geboren 1942 in Possum Trot, Kentucky, promovierte 1968 an der Columbia University, New York. Nach Professuren an der Stanford University und der Michigan State University kam er 1978 an das California Institute of Technology, Pasadena, wo er seit 1990 die Victor and Elizabeth Atkins-Professur innehat.
Zum Schering-Preis
Mit dem Schering-Preis wird in diesem Jahr Dr. Marc-Georg Willinger für seine Dissertation mit dem Titel
"Elektronische Struktur von Vanadium Phosphor Oxiden" geehrt. Vanadium Phosphor Oxide finden industriell Anwendung als Katalysator in der Herstellung von Maleinsäure Anhydrid, einem wichtigen Ausgangsstoff für die chemische Industrie, welcher weltweit im Millionen Tonnen Maßstab produziert wird. Um die Wirkungsweise eines Katalysators verbessern zu können ist es notwendig, den Zusammenhang zwischen dessen Struktur und der sich ergebenden Aktivität zu verstehen.
Marc-Georg Willinger ist 1973 in Österreich geboren. Nach dem Abschluss seines Physik-Studiums an der
Technischen Universität Wien kam er 2002 als Doktorand an das Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) nach Berlin. Hauptbetreuer seiner Dissertation, die er 2005 abschloss, war Prof. Dr. Robert Schlögl vom Fritz-Haber-Institut der MPG. Zweitgutachter war Prof. Dr. Martin Lerch vom Fachgebiet Anorganische Festkörperchemie der TU Berlin. Zur Zeit arbeitet Dr. Marc-Georg Willinger als Postdoctoral Fellow am Fritz-Haber-Institut.