Lehre und Studium TU Berlin

Rechenschaftsbericht 1997/98


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3.3 Beratung und Unterstützung behinderter Studierender

Beauftragte für Studierende mit Behinderung

Die der Allgemeinen Studienberatung organisatorisch zugeordnete Beauftragte für Studierende mit Behinderung hat die Aufgabe der individuellen Beratung und Unterstützung der behinderten Studierenden und der Vertretung ihrer Anliegen innerhalb und ggf. außerhalb der Universität.

Problemfelder

Schwerpunktfelder des Bemühens um individuelle Hilfen waren auch im Berichtszeitraum:

  • Probleme der Rollstuhlbenutzer: Beratung wie mit baulichen Barrieren umgegangen werden kann; Maßnahmen individueller Abhilfe wie Verlagerung von Veranstaltungsorten, Umrüstungsmaßnahmen.
  • Probleme der hörbehinderten oder gehörlosen Studierenden: Beratung und Unterstützung bei der Beschaffung transportabler Mikroportanlagen und anderer technischer Hilfen;
  • Probleme sehbehinderter und blinder Studierender: Beratung und Unterstützung bei der Beschaffung technischer Hilfsmittel, Einrichtung von Blindenarbeitsplätzen, Beschaffung von in Blindenschrift erschienener Literatur.

Arbeitskreis behindertengerechtes Bauen

Die meisten Problemlagen verlangen Maßnahmen im Baubereich. Dafür wurde mit dem Personalrat, der Schwerbehindertenvertretung, der Bauabteilung, dem Sicherheitsingenieur, der Betriebsärztin, der "Arbeitsgemeinschaft Studieren mit Behinderungen" und den Fachbereichen der "Arbeitskreis behindertengerechtes Bauen" gebildet. Im Berichtszeitraum wurden die folgenden Baumaßnahmen umgesetzt bzw. initiiert:

konkrete Maßnahmen
  • Gebäude Elektrotechnik (alt): Ruheraum, Behinderten­WC, Umrüstung der Fahrstühle, automatische Türöffner, behindertengerechter Zugang zur Bibliothek;
  • BH­Gebäude: Behinderten­WC im Erdgeschoß, Ruheraum, Verbesserung des Zugangs durch Türöffner und Bordsteinabsenkung;
  • Gebäude EB: Behindertengerechter Gebäudezugang, Rampe, Türöffner, Behinderten­WC, Fahrstuhl;
  • Gebäude TA: Kennzeichnen des ebenerdigen Seiteneinganges, über den Rollstuhlbenutzer in das Gebäude gelangen können, Umrüstung des Fahrstuhls;
  • Chemiegebäude: Zugang (Rampe), behindertengerechte WC­Anlagen, behindertengerechte Fahrstühle;
  • Hauptgebäude: Weitere Automatik­Tür zum Campus, Rampe und Bordsteinabsenkung in diesem Bereich;
  • Gebäude TEL: Behindertengerechte WC­Anlagen, Fahrstühle, die auch taktile und akustische Hinweise für Blinde enthalten;
  • Gebäude RO: Automatiktür, behindertengerechtes WC, Umrüstung eines Fahrstuhls in der Eingangshalle;
  • Einrichtung von Behinderten­Parkplätzen vor MA und FR

Lehre und Forschung

Die Beauftragte für behinderte Studierende regte im Berichtszeitraum die Behandlung behindertenspezifischer Themen in Lehre und Forschung an:

  • "TU 2000: Studieren ohne Behinderung" ­ ein Theorie­Praxis­Seminar am Fachbereich Erziehungs­ und Unterrichtswissenschaften ­, dem es darum ging, die TU­Öffentlichkeit auf die Situation und die Belange behinderter Studierender aufmerksam zu machen u. a. durch Produktion eines Filmes;
  • Innovationstutorium "Treffpunkt Gebärdensprache an der TU Berlin": Das von zwei gehörlosen Studierenden initiierte Projekt am Institut für Linguistik hat die Förderung der Verbreitung der Gebärdensprache insbesondere unter Hörenden, das Abbauen von Vorurteilen und die Verbesserung der Integration der Gehörlosen zum Ziel.

Selbsthilfe

Die Arbeitsgruppe Studierende mit Behinderung ist eine Selbsthilfe­Initiative behinderter Studierender. Ein Beispiel für ihre Arbeit: Im Berichtszeitraum konnte erreicht werden, daß das Sozialamt einer behinderten Studierenden den zunächst abgelehnten Studienhelfer bewilligte.


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