TU intern - April 2000 - Aktuelles
Die Chemie stimmt
Das Technion Haifa pflegt
zahlreiche wissenschaftliche Kooperationen mit dem Ausland. Während
in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg die USA den Spitzenplatz
einnahmen, steht heute Deutschland an erster Stelle. Dazu hat
auch die 1982 gegründete Deutsche Technion Gesellschaft e.V.
als Nachfolgeorganisation des "Deutschen Komitees" von
1923 beigetragen.
Die Forschungskooperationen von Technion-Wissenschaftlern mit
Deutschland werden heute über zahlreiche Projekte gefördert,
die u. a. von der Bundesregierung, den Ländern, Stiftungen
wie der Volkswagen-Stiftung
und der German-Israel-Foundation for Scientific Research and Development
finanziert werden.
Die TU Berlin und das Technion Haifa schlossen 1984 einen Kooperationsvertrag
auf den Gebieten Produktionstechnik - insbesondere Automatisierungstechnik
-, Fertigungstechnik, Werkzeugmaschinen und Qualitätssicherung.
Damit verbunden war die Stiftung eines Schlesinger-Lehrstuhls
an das Technion, die von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur
mit initiiert wurde.
Das Technion Haifa und die TU Berlin kooperieren heute auf zahlreichen
Gebieten. So arbeitet z.B. Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim Eichler
vom Fachbereich Physik
der TU Berlin auf dem Gebiet der optischen und elektronischen
Eigenschaften von Halbleitermaterialien für die Mikroelektronik
mittels moderner laseroptischer Methoden mit Wissenschaftlern
des Technions zusammen. Prof. Dr.-Ing. Bernd Kochendörfer
vom Institut für Bauingenieurwesen der TU Berlin untersucht
mit seinen israelischen Kollegen die Ausstattung von Turmdrehkränen
mit Fernsehkameras, so dass der Kranführer auch bei schlechten
Sichtverhältnissen manövrieren kann. Mit der minimalen
Verarbeitung von Lebensmitteln und der Entwicklung schonender
Technologien beschäftigen sich das TU-Institut für Lebensmitteltechnologie
und das Technion-Institut für Lebensmittelverfahrenstechnologie und Biotechnologie.
Mit Höherer Mathematik beschäftigen sich Nina Ganter
(TU Berlin) und Ofer Zeitouni (Technion Haifa). Sie arbeiten an
einem gemeinsamen Projekt auf dem Gebiet der Irrfahrten in zufälligen
Umgebungen. Welche Form ein Wassertropfen hat, untersuchen Jean-Dominique
Deuschel (TU Berlin) und Dima Ioffe (Technion Haifa) mit Hilfe
von Grenzwertsätzen der Wahrscheinlichkeitstheorie. Was es
mit Quanten Hall Effekten auf sich hat, erforschen die TU-Arbeitsgruppe Differenzialgleichungen und Mathematische Physik
unter Prof. Dr. rer. nat. Rudolf Seiler und eine Technion-Arbeitsgruppe
unter Joseph von Avron.
Dass die Chemie stimmt, zeigen die Kooperationen zwischen TU-Professor
Dr. rer. nat. Helmut Schwarz vom Institut für Organische Chemie.
Gemeinsam mit seinen Technion-Kollegen arbeitet er an der Erzeugung
von Siziliumverbindungen, die bisher als nicht-existent betrachtet
wurden. Neu entdeckten Reaktionspfaden bei der Behandlung von
Benzolderivaten mit starken Säuren sind Helmut Schwarz und
seine israelischen Partner ebenfalls auf der Spur. Helmut Schwarz
wird im Juni dieses Jahres vom Technion mit dem "Doctor Scientiarum
honoris causa" ausgezeichnet.
mika
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