TU intern - April 2000 - Vermischtes
Schlagende Ritter und Löcher im Quantenschaum
Michael Crichtons Roman "Timeline" zu gewinnen
Das Mittelalter ist blutrünstig, schmutzig und unsentimental,
die Gegenwart kalt, menschenverachtend und hochtechnologisiert.
Die Verbindung zwischen beiden sind Wurmlöcher im Quantenschaum.
In Michael Crichtons neuem Roman "Timeline" reist eine
Gruppe amerikanischer Wissenschaftler mit Hilfe der Quantentechnologie
ins Mittelalter.
Am idyllischen Fluss Dordogne in Frankreich liegt das Ausgrabungscamp
des amerikanischen Geschichtsprofessors Edward Johnston. Genau
hier fand Mitte des 14. Jahrhunderts eine Episode des Hundertjährigen
Krieges zwischen England und Frankreich statt. Als Professor Johnston
eines Tages einen genauen Aufrissplan der Ausgrabungsstätte
in die Hand gespielt wird, kommt ihm ein unheimlicher Verdacht:
Könnte es sein, dass die amerikanische High Tech Firma ITC,
die sein Forschungsprojekt seit Jahren großzügig unterstützt,
eine Zeitmaschine entwickelt hat und damit in die Vergangenheit
gereist ist? Neugierig fährt Johnston in die USA. Wenige
Tage später erreicht ein erregter Anruf das Camp: Der Professor
sei ins Mittelalter gereist, und seine Studenten würden dringend
gebeten, ihn von dort zurückzuholen.
EINE SENSATIONELLE MASCHINE
Auf den Wissenschaftshistoriker Chris, die Architektin Kate und
den Alltagshistoriker André wartet die Begegnung mit einer
sensationellen Maschinerie, die die Erfüllung eines uralten
Menschheitstraums in greifbare Nähe rückt. Bei der Beschreibung
der Maschine und des Mechanismus des Zeitreisens gelingt Michael
Crichton - und dafür ist er spätestens seit seinem Roman
Jurassic Park berühmt - wie keinem anderen die Verbindung
von Wissenschaft und Fiktion. Die Maschine, so erfährt der
staunende Leser, transportiere die Reisenden nicht in eine andere
Zeit, sondern in ein paralleles Universum. Dies geschieht mit
Hilfe einer Technologie, die dem Science-Fiction-Begeisterten
als "beamen" aus der Serie Raumschiff Enterprise wohlbekannt
ist. Nur bei Crichton ist alles viel fortschrittlicher. Wie in
einem Computertomographen werden die Zeitreisenden in dünnste
Schichten zerlegt, sie schrumpfen und sind schließlich so
klein, dass sie durch sogenannte Wurmlöcher im Quantenschaum
in ein anderes Universum geschickt werden können. Dort setzen
sie sich dann wieder zuammen. In früheren Zeiten funktionierte
der Rücktransport manchmal nicht einwandfrei. Es entstanden
Transkriptionsfehler, d.h. die Schichten wurden nicht wieder korrekt
zusammengesetzt und verursachten Krankheiten wie Durchblutungsstörungen
oder gar Charkterveränderungen. Nicht so bei den zeitreisenden
Historikern. Sie kehren nach vollendeter Mission mit ihrem Professor
in die Gegenwart zurück - bis auf einen, dem es im Mittelalter
besser gefiel.
WEITERE ERKLÄRUNGEN GESUCHT
All jenen, die an einer spannenden Vermittlung von Wissenschaft
jenseits aller Programme zum Public Understanding of Science interessiert
sind, sei der Roman Timeline von Michael Crichton (Blessing Verlag,
44,90 DM) wärmstens empfohlen.
Mirjam Kaplow
Allen, die Lust haben, aufgrund ihrer Forschung oder ihres Studiums
eigene Spekulationen zum Thema Zeitreise anzustellen, macht TU
intern folgenden Vorschlag: Schicken Sie uns Ihre wissenschaftliche
Erklärung wie Zeitreisen vielleicht heute schon, vielleicht
in Zukunft funktionieren könnten. Ihrer Phantasie sind dabei
natürlich keine Grenzen gesetzt. Unter den Einsendern verlost
TU intern ein Exemplar von Michael Crichtons "Timeline",
und natürlich drucken wir Ihre Texte in einer der nächsten
TU intern ab.
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