TU intern - Dezember 2000 - Die neue TU
Sparzwang
Kuratorium billigte Haushalt für 2001
Seit
Jahren erhalten die Berliner Hochschulen vom Land Berlin weniger
Geld. Auch im Jahr 2001 sinken die Zuschüsse weiter. Der TU
Berlin, deren Haushalt das Kuratorium
in seiner Sitzung am 21. November 2000 verabschiedete, stehen im
kommenden Jahr schwere Zeiten bevor. Denn schon jetzt weist der
Haushalt einen Fehlbetrag von knapp 22 Millionen Mark auf.
Der TU Berlin droht im kommenden Jahr eine totale Besetzungssperre.
Das kündigte der Kanzler der TU Berlin, Wolfgang Bröker,
auf der Sitzung des Kuratoriums am 21. November 2000 an. Denn:
Der TU fehlen knapp 22 Millionen Mark, die sie irgendwie ausgleichen
muss. Das erwartet jedenfalls das Land Berlin. Es hat der TU die
Auflage gemacht, die so genannte Pauschale Minderausgabe durch
Stellenabgänge und andere Maßnahmen weitestgehend abzubauen
bzw. darzulegen, wie sie das Defizit erwirtschaften will.
Durch den Abbau von 54,5 Stellen konnte das Defizit bereits abgesenkt
werden. Doch der im Haushaltsplan ausgewiesene Betrag reicht noch
nicht aus. Mit der Bildung und konkreten Bestimmung weiterer Personalüberhänge
zur endgültigen Umsetzung der Sollstruktur könne, so
heißt es in der Beschlussvorlage, zielgerichtet eine Reduzierung
der Ist-Kosten erreicht werden, so etwa durch eine Förderung
des prämienbegünstigten vorzeitigen Ausscheidens oder
die Umsetzung des Überhangs auf Sollstellen.
Weiterhin werden sich, wie in den vergangenen Jahren. Einsparungen
durch nicht unmittelbare Nachbesetzungen von Sollstellen ergeben.
Auch sei davon auszugehen, dass die Besetzung von Professuren
längere Vakanzzeiten eröffneten, die sich ebenfalls
kostensenkend auswirken dürften.
Dem Vorschlag, auch Neubesetzungen von Professuren aufzuschieben,
erteilte Kanzler Wolfgang Bröker allerdings eine Absage.
Die TU Berlin werde ihre Berufungspolitik fortsetzen und die neuen
Professoren auch entsprechend ausstatten. Ansonsten aber, so der
Kanzler in der Sitzung des Kuratoriums, werde zur Konsolidierung
des Haushaltes die Wiederbesetzung jeder einzelnen Stelle genauestens
geprüft. Die Stellen für sonstige Mitarbeiter sollen
ausschließlich aus dem Überhang besetzt werden. Unter
Berücksichtigung des Personalmittelabflusses und der sich
daraus ergebenden Haushaltshochrechnungen soll zum Wintersemester
2001/2002 geprüft werden, inwieweit kontingentierte Besetzungsmöglichkeiten
eröffnet werden können. Das verbleibende Defizit könnte,
so Kanzler Bröker, aus anderen Haushaltstiteln gedeckt werden.
Die Verwendung von Einnahmen aus Grundstücksverkäufen,
die für 2001 zurzeit noch im Planungsstadium sind, können
noch nicht näher definiert werden.
Wolfgang Bröker stellte klar, dass die Finanzsituation in
höchstem Maße prekär sei. Bei den Verhandlungen
über die Hochschulverträge in den kommenden Jahren müsse
mindestens eine Niveaugarantie gewährleistet werden, die
in ausreichender Weise prognostizierbare Besoldungs- und Vergütungserhöhungen
sowie den Zuwachs bei den Versorgungsfällen enthielten, da
dies immer noch Faktoren für ein erhebliches Haushaltsrisiko
seien.
ths
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