TU intern - Dezember 2000 - Forschung
Logistikstrukturen und Stadtentwicklung
Demontagefabriken werden nur dann effizient laufen, wenn außerbetriebliche
Logistikstrukturen etwa zur Rückführung von Altgeräten
zur Verfügung stehen. Ebenso wichtig ist die architektonische
Gestaltung von Demontagefabriken und ihrer Integration in das Stadtbild.
Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Projektbereich
B des TU-Sfbs.
Im Teilprojekt
B1 werden für ausgewählte Szenarien der Demontagefabriken
innerbetriebliche Logistiksysteme entworfen und bewertet. Da der
Einsatz von so genannten flexiblen Unstetigförderern wie Gabelstaplern
u. a. aufgrund hoher Kosten schwer realisierbar ist, arbeiten die
TU-Forscher an einem System von Stetigförderern, das durch
eine intelligente Steuerung des Materialflusses flexibel eingesetzt
werden kann. Mit Hilfe einer speziell zu diesem Zweck programmierten
Simulation einer Demontagefabrik konnte die Eignung des Konzeptes
nachgewiesen werden.
Die effiziente Ver- und Entsorgung der Demontagefabrik steht im
Mittelpunkt des Teilprojektes
B2. Hier werden verschiedene Standortkonzepte mittels heuristischer
Standortplanung analysiert, mögliche Rückführstrukturen
sowie Transportmittel untersucht und das Gesamtsystem monetär
bewertet. Um Bündelungseffekte in Sammlung und Rücktransport
zu erzielen, wurden die Altgeräte anhand der für das Handling
entscheidenden Produkteigenschaften in drei verschiedene Klassen
unterteilt. Der Vergleich unterschiedlicher Rückführsysteme
erlaubt Aussagen über die Vorteilhaftigkeit unterschiedlicher
Organisationsprinzipien, Fahrzeuge und Umschlagtechniken. Die entwickelten
Distributionskonzepte für Demontageerzeugnisse sind auf die
Bedürfnisse der Kundengruppen ausgerichtet. Für die Lösung
der komplexen Aufgabenstellung wurde ein strategisches Netzwerk
implementiert. Die Steuerung der Prozesse des Netzwerkes erfordern
eine Informationslogistik, die in einer umfangreichen Datenbank
abgebildet wurde.
Die Entwicklung von gebäudetypologischen Konzepten für
die Demontagefabrik sowie die Erstellung eines Kriterienkataloges
für die städtebauliche Integration sind Forschungsgegenstand
des Teilprojekts B3. Für die Demontage von Elektrogeräten
wurden für die Großräume Berlin, Braunschweig und
Sachsen-Anhalt entsprechende Konzepte erstellt. Die Ableitung von
Gestaltungsprinzipien aus Produkt, Prozess, inner- und außerbetrieblicher
Logistik sowie dem Standort führen zu einem neuen Fabriktyp,
der den besonderen Anforderungen der Demontage an Flexibilität
und Variabilität Rechnung trägt.
Leserbriefe
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