TU intern - Dezember 2000 - Aktuelles
Die Kühnheit wird nun zur Pflicht
TU-Professor Günter M. Ziegler erhält den höchstdotierten
Förderpreis für deutsche Wissenschaftler
Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) hat heute die Preisträger im Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Programm
der DFG für das Jahr 2001 bestimmt. Elf Wissenschaftler werden
mit dem höchstdotierten deutschen Förderpreis ausgezeichnet.
Unter ihnen ist auch Professor Günter M. Ziegler vom Fachbereich Mathematik
der TU Berlin.
Bereits zum zweiten Mal wird Günter M. Ziegler
mit einem renommierten Preis ausgezeichnet |
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Mit dem Förderpreis werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
für herausragende wissenschaftliche Leistungen ausgezeichnet.
Die Förderung soll die Arbeitsmöglichkeiten der Preisträger
und ihrer Arbeitsgruppen verbessern und die Mitarbeit besonders
qualifizierter jüngerer Wissenschaftler sowie die Zusammenarbeit
mit Wissenschaftlern aus dem Ausland erleichtern. Die bereitgestellten
Mittel - im Fall von Günter Matthias Ziegler handelt es sich
um ein Preisgeld von 1,5 Millionen Mark - geben den Forschern
die Möglichkeit, sich weitgehend frei von administrativem
Aufwand auf ihre Arbeit konzentrieren zu können.
Professor Günter M. Ziegler, der 1963 in München geboren
wurde, ist seit Januar 1995 Professor für Mathematik, mit
dem Schwerpunkt Diskrete Geometrie, an der TU Berlin. Nachdem
er sein Grundstudium in den Fächern Mathematik und Physik
an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität
abgelegt hatte, setzte er sein Studium 1984 am Massachusetts Institute of Technology
(MIT) in den USA fort. 1987 promovierte er ebenfalls am MIT. Nach
weiteren Stationen an der Universität Augsburg,
dem Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin
(ZIB) und dem Mittag-Leffler-Institut
in Schweden kam Günter M. Ziegler 1992 an die TU Berlin.
Im selben Jahr schloss er hier seine Habilitation ab. Von 1992
bis 1994 leitete er gemeinsam mit Prof. Martin Grötschel
die Abteilung "Kombinatorische Optimierung des ZIB.
Ab 1993 war er Dozent des DFG-Graduiertenkollegs "Algorithmische Diskrete Mathematik
an der TU Berlin.
Für seine wissenschaftliche Arbeit wurde Günter M. Ziegler
bereits mit einer Vielzahl von Preisen ausgeszeichnet, unter ihnen
der Gerhard-Hess-Förderpreis der DFG.
Das Preisgeld diente ihm zur Finanzierung der Forschungsgruppe
"Methoden der kombinatorischen Geometrie - ein Thema,
das auch heute noch ein Hauptforschungsfeld Zieglers bildet. Ein
wesentlicher Aspekt seiner Arbeit liegt in mathematischen Fragestellungen
über geometrische Strukturen mit endlich vielen Elementen.
Mit Hilfe der komplexen Methoden der Diskreten Mathematik konnte
er geometrische Räume in präziser Weise analysieren
und neu charakterisieren. Inzwischen wird in diesem Zusammenhang
sogar von der "Björner-Ziegler-Methode bzw. von
"Ziegler-Zivaljevic-Formeln gesprochen.
Wie Günter M. Ziegler das Preisgeld von 1,5 Millionen Mark
verwenden wird, steht noch nicht fest. "Ich bin von der Preisverleihung
völlig überrascht worden. Das Preisgeld werde ich aber
für weitere Forschungen einsetzen. Übrigens hat
er gemeinsam mit Prof. Martin Aigner den Band "Proof from
THEBOOK herausgegeben, der inzwischen eine Auflage von 15000
Exemplaren erreicht hat - für ein mathematisches Fachbuch
eine beachtliche Auflagenhöhe.
Die feierliche Verleihung der Preise im Leibniz-Programm für
das Jahr 2001 durch den DFG-Präsidenten, Prof. Dr. Ernst-Ludwig
Winnacker, findet am 15. Februar 2001 in der Aula der Universität Bonn
statt. Den Festvortrag hält der in den USA tätige deutsche
Nobelpreisträger Günter Blobel zum Thema "Und die
Kühnheit wird nun zur Pflicht
Mirjam Kaplow
Leserbriefe
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