TU intern - Dezember 2000 - Forschung

Verfahren und Werkzeuge für Demontage


Im Pilot-Demontagesystem zerlegen Roboter eine Waschmaschine

Produktrecycling ist nur zukunftsfähig, wenn Verfahren für eine schnelle und kostengünstige Demontage zur Verfügung stehen. Im Projektbereich A werden entsprechende Verfahren, Werkzeuge, Betriebsmittel und Sensorsysteme entwickelt. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung hochflexibler, modularer Verfahrens- und Werkzeugkonzepte für Altprodukte. Die Forschungsarbeiten zu innovativen Trennverfahren, Greif- und Spannwerkzeugen, Reinigungstechnologien sowie Sensoren werden in einem Pilot-Demontagesystem für Waschmaschinen zusammengeführt.

Im Teilprojekt A1 entwickeln die TU-Wissenschaftler eine Verfahrensauswahlmatrix, die geometrische, technologische und wirtschaftliche Gesichtspunkte impliziert. Anhand dieser Matrix kann das optimale Trennverfahren für die Demontage ausgewählt werden. In einem weiteren Teilprojekt arbeitet eine zweite Wissenschaftlergruppe an flexiblen Verfahren zur Handhabung und zerstörungsfreien Demontage. Exemplarisch haben die Forscher ein flexibles Demontagewerkzeug für das Lösen von Schraubverbindungen entworfen. Mit diesem Werkzeug ist es möglich, unterschiedliche Schraubentypen und -größen ohne Wechsel des Schrauber-Bits zu lösen.

Ein ökonomisches und ökologisches Recycling erfordert neben der Entwicklung einer sicherheitstechnisch optimierten Demontage eine umweltfreundliche Reinigungstechnologie. Am Pilot-Demontagesystem wurden die Gefahrenquellen identifiziert und Sicherheitseinrichtungen wie Absaug- und Kapselungssysteme entwickelt. Das Teilprojekt A4 entwickelt darüber hinaus Verfahrenskonzepte für die Bauteilreinigung wie das Trockeneisstrahlen und das Laserstrahlreinigen.

Im Teilprojekt A5 arbeiten die TU-Forscher an einem als Life Cycle Unit (LCU) bezeichnetem Microsystem zur Bereitstellung von instandhaltungsrelevanten Daten. Die LCU verwendet Sensoren, um Informationen über den Produktzustand sowie über die auf Verbindungselemente wirkenden Belastungen zu erfassen. Angewendet wird die LCU unter anderem am Beispiel von zwei internetfähigen Produkten: dem Automobil und der Kaffeemaschine.

Die verschiedenen Teilprojekte werden in einem weiteren Teilprojekt zusammengeführt. Hier haben die TU-Wissenschaftler ein flexibles, hybrides Pilot-Demontagesystem für die Produktgruppe Waschmaschine prototypisch realisiert. So wurden verschiedene Layoutalternativen systematisiert und bewertet. Das ausgewählte Layout bildete die Grundlage für die Anordnung der automatisierten und manuellen Arbeitsstationen. Die entwickelten Verfahren und Werkzeuge wurden in das Demontagesystem integriert und auf ihre Verwendbarkeit hin untersucht. Das Teilprojekt besitzt damit eine zentrale und integrierende Rolle bei der Umsetzung der Ergebnisse des Sonderforschungsbereiches.


Leserbriefe

  TU intern -
    Dezember 2000


© 12/2000 TU-Pressestelle